Ehrenamtler sorgen für die Beibehaltung einer Bücherei

Mitte April 2018 soll eine gemeinsame Bücherei an der Erler Straße eröffnet werden

Es fehlt nur noch die Zustimmung des Kulturausschusses in seiner Sitzung am 30. November. Dann wird die kommunale Bücherei zum 31. Dezember geschlossen. Danach arbeiten die ehrenamtlichen Teams der Kommunalbücherei und der Katholischen öffentlichen Bücherei (KöB) gemeinsam in der erweiterten KöB an der Erler Straße, um den Schermbecker Leseratten weiterhin ein attraktives Medienangebot präsentieren zu können (wir berichteten).

Mittwochabend trafen sich die Ehrenamtler mit Pastor Klaus Honermann und Bürgermeister Mike Rexforth in den Räumen der KöB, um über das Zustandekommen der gemeinsamen Arbeit und über die Vorstellungen von der gemeinsamen Bücherei zu berichten.

Zum Team der Büchereibetreuer gehören (v.l.) Mechtild Werner-Weinekötter, Monika Schlebusch, Bärbel Baumeister, Walburga Eifert, Monika Ulich, Steffen Sondermann, Margot Alfers, Gabriele Dickmann, Katja Scheidt, Heidi Wirtz, Christina Geurts, Susanne Berghaus und – nicht abgebildet – Marlies Erwig, Petra Triptrap, Kerstin Kühnert, Angelique Sluka und Petra Haßlinghaus. Foto: Helmut Scheffler

„Es ist besser, wenn zwei etwas gemeinsam tun, als wenn jeder für sich etwas allein tut“, freute sich Pastor Honermann über den erfolgreichen Abschluss der Gespräche, um ein Miteinander der beiden Büchereiteams zu erreichen. Losgelöst von politischen Ideologien, sei es darum gegangen, der Gemeinde ein weiteres kulturelles Angebot zu erhalten. „Es gibt“, so Honermann, „keine katholischen Bücher, sondern nur gute und schlechte Bücher.“ „Wir waren uns relativ schnell einig“, berichtete Bürgermeister Rexforth von einem Gespräch mit Pastor Honermann nach den Sommerferien. Beide Büchereien standen vor denselben strukturellen Problemen, bei sinkenden Leserzahlen die Betreuung der Bücherei auf den Schultern ehrenamtlicher Helfer organisieren zu müssen.

In mehreren gemeinsamen Gesprächen wurde das Modell der gemeinsamen Büchereibetreuung entwickelt. Monika Schlebusch, die bisherige Mitarbeiterin der Kommunalbücherei, wird bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand in zwei Jahren als Fachkraft den Ehrenamtlern zur Seite stehen. Zum Team der Ehrenamtler gehören Susanne Berghaus und Monika Ulrich ebenso wie Marlies Erwig, Walburga Eifert, Margot Alfers, Gabriele Dickmann, Katja Scheidt, Petra Triptrap, Heidi Wirtz, Kerstin Kühnert, Steffen Sondermann, Angelique Sluka, Petra Haßlinghaus, Mechtild Werner-Weinekötter und Christina Geurts.

An der Finanzierung der Zusammenarbeit beteiligen sich Kommune und Kirchengemeinde, sei es durch feste Geldzuweisungen oder aber durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten.

Die bisherigen Medienbestände werden durchforstet. Fest steht, dass ein Großteil der Medien aus räumlichen Gründen nicht mehr im Bestand bleiben kann. Eine detaillierte Entscheidung über die Auswahl der Medien aus den beiden bestehenden Beständen soll in den nächsten Wochen getroffen werden. Auf keinen Fall soll es nur in Richtung Bestseller hinauslaufen. Kinder- und Jugendbücher werden ebenso zur Ausleihe angeboten wie digitale Medien. Der Bestand an Sachbüchern soll reduziert werden. Für die Unterbringung der Medien stehen zwei Räume zur Verfügung. Sie erhalten zum Teil bewegliche Regale, damit die Räume weiterhin für kirchliche Gruppen genutzt werden können.

In der Phase, als die Schließung der Kommunalbücherei erstmals diskutiert und dann beschlossen wurde, wurde eine Unterschriftenaktion mit der Frage verbunden, ob Personen zur ehrenamtlichen Mitarbeit bereit sein würden. Es gab eine ganze Menge Zusagen. Als das jetzige Modell geplant wurde, fragte Monika Schlebusch bei denen nach, die damals eine Zusage für eine Mitarbeit gaben. Fünf neue Ehrenamtler konnten so gewonnen werden.

Die Zahl der Ehrenamtler erlaubt es, die Bücherei wöchentlich an 17 Stunden zu öffnen: montags und donnerstags von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr, samstags von 9.30 bis 12.30 Uhr und sonntags von 11.30 bis 12.30 Uhr. Darüber hinaus soll es künftig Lesungen für Kinder, für Erwachsene und Buchvorstellungen geben. Es können sich auch Literaturkreise bilden. Die gemeinsame Bücherei soll Mitte April zu den genannten Zeiten geöffnet werden. Bis dahin können in der KöB

Medien sonntags zwischen 11.30 und 12.30 Uhr sowie donnerstags zwischen 17 und 18 Uhr ausgeliehen werden.

Der Jahresbeitrag soll für Erwachsene zehn Euro betragen. Kinder brauchen keinen Beitrag zu zahlen. „Das ist mehr ein symbolischer Beitrag, um zu zeigen, dass man die Bücherei wertschätzt“, bewertet der Bürgermeister den Jahresbeitrag.

Die Räume der bisherigen kommunalen Bücherei können nun anderweitig genutzt werden. Es gibt sogar eine konkrete Vorstellung, die demnächst bekannt gegeben werden soll. „Es wird etwas sein“, so Rexforth, „was die Gemeinde in vielfältiger Weise bereichern wird.“ Diesbezügliche Gespräche wurden bereits mit der Bezirksregierung geführt. „Das Konzept wurde bereits durchgesprochen“, so Rexforth, „und es wurde wohlwollend aufgenommen.“ H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.