Druck wächst -Aufstehen gegen Rassismus

Mittlerweile auf neun Teilnehmer/innen kann die Schermbecker Gruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ schauen.

Zu dem Gruppentreffen der noch recht jungen Gruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ kamen neun engagierte Bürgerinnen und Bürger.

Im Fokus des Treffens am Samstag standen unter anderem die anstehenden Aktivitäten. Geplant sei, so teilt Elke Langenbrink mit, dass die Ortsgruppe bei der Großdemonstration „Ein Europa für alle“ am 19. Mai in Köln-Deutz teilnehmen wird.

Dazu werden Plakate und Flyer mit Informationen zur weiteren Verteilung ausgelegt, um das Interesse zu wecken, dass sich noch mehrere Schermbecker dieser Demo anschließen. Geplant sei die Anreise nach Köln überwiegend per Zug, via Wesel und mit Gruppenfahrschein. „Wichtig sind uns insbesondere die Faktoren der Nachhaltigkeit und das ökologisches Bewusstsein, weshalb wir uns in diesem Fall auf für den öffentlichen Nahverkehr entschieden haben“, so Langenbrink.

Wie geht es mit der Gruppe in Schermbeck weiter? Diese Frage stand ebenfalls am Samstag im Raum. Diskutiert wurde darüber, wie man klar und deutlich seine Argumentationen für diese Sache den Menschen näher bringen kann. Einig sei man sich darüber, so Langenbrink, dass das „DAGEGEN“ nicht ziel führend sei. Besser sei es, in seiner Argumentation „FÜR“ etwas zu stehen.

Der Druck von außen wächst

Weniger erfreulich sei die Tatsache, dass sich aufgrund des Engagements einer Teilnehmerin „gegen Rechts“ sich in der Verwandtschaft jemand von ihr distanziert habe. Die Frage, wie gehe ich zukünftig damit um, stehe deshalb bei der Schermbeckerin derzeit im Raum.    

Eine Tatsache, die auch andere Teilnehmer*innen kennen und beklagen. Sie haben ebenfalls festgestellt, dass es für sie schwierig sei, mit Sympathisanten der AfD aus dem Freundes-, und Bekanntenkreis umzugehen.

Dazu lautet das Fazit der Gruppe: „Es ist wünschenswert, dass der politische Diskurs fair, respektvoll und offen geführt wird. Was jedoch nicht immer möglich ist. Es wird beklagt, dass die Medien (Funk, Fernsehen, Print-Medien) der AfD so viel Raum geben und damit eine Plattform bieten, ihre inhumanen Ansichten und national-populistischen Ideen zu verbreiten“, ergänzt Langenbrink.

Das Resulat der Repressionen sei, dass zwei Teilnehmerinnen zukünftig nicht mehr öffentlich in Erscheinung treten möchten. Sie haben Sorge, wie Elke Langenbrink berichtet, dass sie persönlich oder ihre Familienangehörige „Schwierigkeiten bekommen“ könnten.

Dieses Ansinnen werde einerseits von der Gruppe akzeptiert, jedoch mit der Anmerkung, dass es „… damals genau so angefangen hat…“ kommentiert.

Treffen auf neutralen Boden

„Wer zu seinen Meinungen steht, bei denen sei es wichtig, sich nicht einschüchtern zu lassen und sich rechtsnationalen Kräften entschieden entgegenzustellen. Der Rechtsnationalismus ist eng mit der sozialen Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen oder Minderheiten verbunden“, fügt Langenbrink hinzu.

In diesem Zusammenhang überlegt die Gruppe, die zukünftigen Treffen auf „neutralem“ Boden und in zentraler Lage von Schermbeck abzuhalten.

Das nächste Offene-Gruppentreffen ist für Freitag, 17. Mai 2019 um 18 Uhr in der Gaststätte am Rathaus“ auf der Mittelstraße 6 geplant. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich dazu eingeladen.