Dienstag (28.): Radio Kreis Wesel zu Gast in Schermbeck

Bürgermeister Mike Rexforth teilt mit:

Liebe Schermbeckerinnen und Schermbecker,

Radio K.W. wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Am 6. Mai 1990 gingen der Sender als zweites NRW-Lokalradio zum ersten Mal auf Sendung.

Gerade in diesen Tagen blickt Radio KW gerne auf eine spannende und bewegte Geschichte zurück. „In diesen 25 Jahren haben er es geschafft, ein fester Bestandteil der Medienlandschaft im Kreis Wesel zu werden. Außerdem haben er in seinem Jubiläumsjahr eine der besten Einschaltquoten der Sendergeschichte einfahren können“, freut sich Radio K.W.-Chefredakteur André Fritz.

Für seinen Geburtstag hat Radio KW sich ein großes Ziel gesteckt – 13 Tage, 13 Orte! Vom 27. April bis zum 8. Mai wird täglich live aus einem anderen Ort im Kreis Wesel gesendet.

Morgen, Dienstag macht das Radio KW Team Halt in unserem schönen Schermbeck. Ab 12 Uhr überträgt der Sender LIVE vom neu gestalteten Rathausvorplatz !

Wer Lust und Zeit hat schaut einfach vorbei. Lasst uns unserem Lokalsender ein würdiger Gastgeber sein.

Ihr Bürgermeister

Anmerkung der Redaktion:

Es bereitet uns große Freude, diese Meldung online zu setzen, und wir möchten Radio Kreis Wesel herzlich zum Jubiläum gratulieren. Ich hatte sogar 14 Jahre lang sehr persönliche Kontakte zum Sender. Als Radio KW 1990 an den Start ging, saßen die „Macher“ noch in Moers. Der am weitesten entfernte Ort im Kreis Wesel war Schermbeck. Wie sollte da ein vernünftiger Kontakt zu Politikern und Vereinen im Alltag möglich sein?

Chefredakteurin Karin Richter (Foto) machte sich im Frühsommer 1990 auf den Weg, um mit dem Aufbau eines Nachrichten-Netzwerkes in Schermbeck zu beginnen.

Karin Richter

Gespräche mit dem Bürgermeister und einzelnen Fraktionsvorsitzenden waren ein guter Einstieg. In einer der ersten gemeindlichen Ausschusssitzungen nach der Sommerpause 1990 trafen wir uns auf der Pressebank. Man wartete und plauderte miteinander, und als wir auseinandergingen, war verabredet, dass ich künftig als freier Mitarbeiter für Radio KW arbeiten sollte. Dazu brauchte man damals keinen Vertrag. Ein Handschlag und die Sache konnte anlaufen.

Die Sache? Ja, es waren Alltagsnachrichten erbeten, die mehrmals täglich verlesen wurden. Kurz sollten sie sein und in der Regel nicht länger als 5 Sätze. Moderne Übermittlungstechniken waren damals noch nicht „in“.  Ich musste zwischen 6 und 7 Uhr in der Frühe die Nachrichten per Telefon durchgeben. Erst wurden die Nachrichten oder Meldungen noch von einem „Menschen“ mitgeschrieben, kurze Zeit später auf einen Anrufbeantworter gesprochen und ein paar Jahre danach per Fax geschickt. Eine der ersten Nachrichten, die ich im Oktober 1990 durchgab, lautete:

„Im Schermbecker Baugebiet Erler Straße-West kann noch nicht mit dem Bau von Häusern begonnen werden. Die Stichstraße von der Erler Straße zum Bösenberg ist zwar seit einigen Wochen fertig, aber die Kanalisationsmaßnahme kann noch nicht durchgeführt werden. Der ursprünglich angefertigte Kanalisationsplan musste nach den neuesten Techniken überarbeitet werden. Jetzt fehlt noch die Genehmigung des Regierungspräsidenten. Auch der Bebauungsplan ist noch nicht rechtskräftig, da noch nicht alle Widersprüche ausgeräumt werden konnten.“

Besonders spannend war es, wenn um 6.20 Uhr in der Frühe ein Originalton laufen sollte. Dann wurde zu Hause die Klingel abgestellt und alle Familienmitglieder mussten sich ruhig verhalten, wenn drei Minuten vor dem Sendetermin der Tagesredakteur anrief, sich vergewisserte, dass der Ansprechpartner auch zur Verfügung stand. Zwei Minuten Zeit blieben für ein kurzes privates Plaudern. Nach einer kurzen Anmoderation seitens des Redakteurs musste ich einen Schermbecker Sachverhalt per O-Ton übermitteln. Länger als drei Minuten sollte ein solcher O-Ton nie dauern. Die O-Ton-Vorlage vom 30. Mai 1991 habe ich noch im Archiv. Sie befasste sich mit der Teilnahme Gahlens am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.

Das Team von Radio KW im Gründungsjahr 1990

Zum Team von Radio KW gehörten im ersten Jahr die Chefredakteurin Karin Richter, der Redaktionsaissistent Reinhard Ansorge, die Redakteure Thomas Münten, Frank Schwarz, die Redakteurinnen Anne Schumann-Hüwe, Monika Peucker und Nicole Vogel sowie die beiden Volontäre Kai-Uwe Theelke und Iris Möller (siehe Foto der Gruppe; Repro: Scheffler).

Die Zusammenarbeit mit Radio KW endete im Jahre 2004 wegen interner Umstrukturierungen  innerhalb der Träger-Konzerns. Das Ende der Zusammenarbeit fiel in jene Tage, als auch Frank Schwarz als Redaktionsleiter Radio Kreis Wesel den Rücken kehrte.

An jene 14 Jahre, in denen ich freier Mitarbeiter für den Moerser -, Rheinberger – (und später Weseler Sender) war, erinnere ich mich gerne zurück, besonders an die Redakteure und an die gemeinsamen Essen zu Weihnachten, die es in Zeiten vor dem allgemeinen Sparzwang der Medien noch gab.

Schöne Grüße aus Schermbeck

Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.