Der Naturentfremdung soll entgegengewirkt werden

Schermbecker Hegering war Gastgeber für eine Schulungsmaßnahme

Schermbeck Der Deutsche Jagdverband und die Landesjagdverbände haben es sich zum Ziel gesetzt, Betreuer von rollenden Waldschule für den Einsatz in Kindergärten, Schulen und Gruppen zu schulen. Eine solche Schulung des Landesjagdverbandes fand in der Dammer Gaststätte „Zum Fuchsbau“ statt. Gastgeber war der Hegering Schermbeck.

Die Aufgabe, 28 nordrhein-westfälische Betreuer von rollenden Waldschulen ganztägig zu schulen, übernahm Hans Schild, ein Urgestein der nordrhein-westfälischen Waldpädagogik, der im Juni 2013 vom Regionalforstamt Oberes Sauerland in den Ruhestand versetzt wurde.

Mit einem theoretischen Teil begann die Schulung, an der auch mehrere Mitglieder des Schermbecker Hegerings teilnahmen. Dabei ging es um die Bedeutung von Wald in der kindlichen Entwicklung und um die Frage, wie Kinder heute lernen.

„Das Schnitzel kommt aus der Tiefkühltruhe oder das Reh ist die Frau vom Hirsch: Nicht nur Kinder, auch Erwachsene unterliegen häufig Irrtümern über die Natur“, begründet Hans Schild die Notwendigkeit, in einer digitalen Welt mit Fernseher, Spielekonsole und Handy einer Naturentfremdung entgegenzuwirken.

Den größten Teil der Weiterbildungsveranstaltung stellten praxisorientierte Unterrichtseinheiten dar, die sich für Kinder in besonderer Weise eignen. Dazu gehörten Spiele, die dazu beitragen können, dass Kinder verschiedene Baumarten besser erkennen und dass sie die Tierarten in Wald und Feld besser unterscheiden können.

28 nordrhein-westfälische Betreuer von rollenden Waldschulen wurden in der Dammer Gaststätte „Zum Fuchsbau“ geschult und lernten dabei auch die rollende Waldschule des Hegerings Schermbeck kennen. Foto: Helmut Scheffler

Vor dem gemeinsamen Mittagessen wurde den Besuchern die rollende Waldschule des Hegerings Schermbecks vom Hegeringleiter Karl Göderz und seinem Stellvertreter Peter van der Linde auf dem Gelände der Gaststätte „Zum Fuchsbau“ vorgestellt. Die im vergangenen Jahr völlig neu gestaltete rollende Waldschule gehört zu den attraktivsten Beispielen der Präsentation von Tieren in der heimischen Flur und im heimischen Wald. Ein Gemälde des berühmten niederländischen Natur- und Jagdmalers Rien Poortvliet ziert die Waldschule. Corry Poortvliet-Bowman, die Witwe des verstorbenen Jagdmalers, erteilte ihr Einverständnis.

Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren konnte die ehemalige Waldschule, an der der Zahn der Zeit mächtig genagt hatte, restauriert werden und während des Hergeringfestes im vergangenen Jahr auf dem Hof Berger in Bricht der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Als Vorsitzender der Kreisjägerschaft bescheinigte Alfred Nimphius damals der „extrem agilen Hegeringleitung“, mit der Waldschule „eine goldene Brücke für ein verbessertes Naturverständnis“ geschlagen zu haben.

„Die rollende Waldschule kann nicht nur von Kindergärten, Schulen und Jugendgruppen angefordert werden, sondern auch von anderen Gruppen für die Einbindung in ihre Veranstaltungen“, ermuntert Karl Göderz zur Anforderung der rollenden Waldschule. Kontaktdaten zur Abstimmung eines Termins kann man der Homepage www.hegeringschermbeck.de entnehmen.

Die Vorstellung der Schermbecker rollenden Waldschule diente als Einstieg in den Nachmittagsteil der Schulung, in der es um die Handhabung einer rollenden Waldschule ging. Die Teilnehmer lernten, wie man Tiernamen zuordnen kann, wie Tiere erraten werden können und wie man mit Tiergeschichten arbeitet. Die Tagung endete mit Möglichkeiten, Kindern die Jagd zu erklären und mit Argumentationshilfen im Umgang mit Jagdgegnern. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.