Das große Krabbeln

Warum Mädchen häufiger von Kopfläusen betroffen sind als Jungen

(djd). Wenn im Hort, im Kindergarten oder in der Grundschule Läusealarm herrscht, dann sind vor allem die Mütter kleiner Mädchen alarmiert. Zum einen ist das Auskämmen der sogenannten Nissen aus langen Haaren eine heikle Angelegenheit, zum andern gilt es als erwiesen, dass der weibliche Nachwuchs deutlich häufiger von Kopfläusen heimgesucht wird als der männliche. Das liegt keineswegs daran, dass die Parasiten das Blut kleiner Mädchen bevorzugen würden.

Stattdessen kuscheln Jungen einfach seltener mit ihren Spielkameraden. Und durch die kurzen Haare haben die Tiere zudem weniger Möglichkeiten, von Kopf zu Kopf zu klettern. Wer seiner Tochter während der Zeit der Läusemeldung die Haare zu einem geflochtenen Zopf bindet, kann die Übertragung demnach erschweren. Kopfläuse bei Kindern sind im Übrigen kein Hinweis auf mangelnde Hygiene im Elternhaus. Tatsächlich bevorzugen die kleinen Krabbler sogar frisch gewaschenes Haar, da sie sich daran besser festhalten können.

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Durch die langen Haare und den Hang, mit ihren Freundinnen zu kuscheln, können Mädchen sich leichter mit Läusen infizieren. Foto: djd/G. Pohl-Boskamp.

Kölner Parasitologe empfiehlt modernes Kopflausmittel

Da sich der typische Juckreiz von Läusebissen erst nach mehreren Tagen einstellen kann, sollten Eltern bei Läusealarm nicht abwarten, bis sich der Sprössling auffallend kratzt. Die flinken und lichtscheuen Tierchen sind schwer zu entdecken, eine Lupe kann hilfreich sein. Durch das Auftragen einer Haarspülung lässt sich auch ein längerer Schopf mit einem Läusekamm einfacher durchkämmen. Auf einem Papiertuch ausgestrichen, lassen sich Nisse und Läuse in der Spülung leicht entdecken.

Diese Prozedur allein reicht zur Bekämpfung eines Kopflausbefalls allerdings nicht aus. „Als effektive und sichere Behandlungsmethode stehen heute Dimeticon-Präparate wie Nyda zur Verfügung“, rät beispielsweise der Kölner Parasitologe Professor Dr. Jörg Heukelbach. Das Mittel enthält spezielle Silikonöle, die tief in das Atemsystem der Kopfläuse und ihrer Vorstufen eindringen, dort den Sauerstoff verdrängen und damit die Parasiten ersticken lassen. Die Behandlung sollte genau nach Anweisung durchgeführt und in der angegebenen Nachbehandlungszeit wiederholt werden.

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Mädchen werden häufiger von Kopfläusen befallen als Jungen. Foto: djd/G. Pohl-Boskamp

Läuse verhungern rasch

Kopfläuse sind auf menschliches Blut und Wärme angewiesen, daher klammern sie sich an den Haaren fest. Alle zwei bis drei Stunden benötigen die Parasiten eine Blutmahlzeit. Aus diesem Grund halten sie sich auch fast ausnahmslos im Haar auf und nicht, wie vielfach angenommen, in Mützen, Kuscheltieren oder Polstermöbeln. Fällt die Laus vom Kopf herunter, stirbt sie innerhalb von zwei bis drei Tagen. Weitere interessante Informationen zum Thema Läuse gibt es beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Wesentlich wichtiger als ein übertriebener Hausputz und das Desinfizieren der kompletten Wohnung ist die Inspektion der Köpfe aller Familienmitglieder. Die Bettwäsche und Handtücher des betroffenen Kindes können bei 60 Grad gewaschen, der Boden des Kinderzimmers gesaugt und nass gewischt werden. Kuscheltiere sollten für einige Tage in einen Plastiksack gesteckt werden, um sicher zu gehen, dass vorhandene Läuse nicht überleben.

„Steckbrief Kopflaus“

Die gräulich bis rötlich gefärbte Kopflaus ist ein etwa drei bis fünf Millimeter großes, flügelloses Insekt. An ihren Beinen besitzt die Laus Halteklauen, die ihr das Festklammern und Klettern im menschlichen Haar ermöglichen. Der Kopf ist mit fünfgliedrigen Antennen und einem Saugrüssel ausgestattet, mit dem sie ausschließlich menschliches Blut aufnimmt. Die Lebenszeit des Blutsaugers beträgt etwa 30 bis 40 Tage. Das Weibchen legt in dieser Zeit bis zu 300 Eier, die es am Haaransatz festklebt. Die Schlüpfzeit der Larven beträgt maximal zehn Tage.

 

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