Planungsausschuss beseitigt dicken Stein für die Volksbank-Erweiterung

Bis zu 20 Stellplätzen können abgelöst werden

Die wichtigste Voraussetzung für die geplante Erweiterung der Volksbank-Hauptstelle an der Mittelstraße wurde am Donnerstag vom gemeindlichen Planungs- und Umweltausschuss geschaffen. Gegen die Stimme des Grünen-Vertreters Jürgen Trick erteilten alle anderen Ausschussmitglieder das gemeindliche Einvernehmen zur Ablösung von bis zu 20 Stellplätzen.

Die Volksbank bietet derzeit ihre Dienstleistungen im Schermbecker Ortskern an zwei Standorten an, möchte aber die Dienstleistungen an einem Standort zentralisieren. Um Teile des Angebotes in der Weseler Straße zur Hauptgeschäftsstelle an der Mittelstraße zu holen, ist die Erweiterung des vorhandenen Gebäudes an der Mittelstraße erforderlich. Die vorhandenen 26 Stellplätze reichen nicht aus für das geplante Bauvorhaben. Die etwa 20 benötigten neuen Stellplätze können auf dem Gelände der Volksbank nicht errichtet werden. Auch die Unterbringung der zusätzlichen Stellplätze in einer Tiefgarage als Option scheidet aus.

Die Volksbank Schermbeck (A) soll erweitert werden. Dazu soll das Gebäude B abgerissen werden. Bis zu 20 Stellplätze sollen westlich (rechts) neben dem bisherigen Parkplatz in der Wallgrabenzone (C) entstehen. Luftbild: Helmut Scheffler

Die Volksbank strebt nun an, ihren Parkplatz in der Wallgrabenzone zu erweitern. Das ist gar nicht so einfach, weil die Wallgrabenzone zum eingetragenen Bodendenkmal Nr. 6 „Stadtbefestigungsanlage“ gehört. Das Amt für Bodendenkmalpflege hat sich jedoch bereit erklärt, auf der Grundlage eines Pflegewerkes für das Bodendenkmal der Parkplatzerweiterung zuzustimmen. Ein zu erstellendes Gesamtkonzept soll erreichen, so die Gemeindeverwaltung, dass „das gesamte Bodendenkmal Wallgrabenzone mit Mitteln der gemeindlichen Planung seiner Bedeutung entsprechend in seinem unbeeinträchtigten Fortbestand zu sichern und seine Erlebbarkeit durch Verbesserung des Erscheinungsbildes langfristig zu gewährleisten bzw. wiederherzustellen“ ist.

Der dafür erforderliche Planungsprozess, an dem auch die Gemeinde Schermbeck beteiligt wird, kann sich über Jahre hinziehen. Um der Volksbank jedoch zeitnah einen Erweiterungsbau zu ermöglichen, stimmte der Ausschuss der Ablösung zu. Mehrere Ausschussmitglieder verwiesen auf die Bedeutung der Volksbank und auf die Stärkung des Ortskerns.

Derzeit betragen die Kosten nach Mitteilung des Ausschussvorsitzenden Rainer Gardemann pro Stellplatz 7062 Euro. Momentan wird die Stellplatz-Satzung überarbeitet mit dem Ziel, die Kosten anzuheben. Die Volksbank wird den Preis zahlen müssen, der am Tag des Bauantrags gültig ist.

Da die Volksbank aber selbst bemüht ist, bis zu 20 Stellplätze in der Wallgrabenzone nachzuweisen, wird ihr die Möglichkeit eingeräumt, die jetzt genehmigte Ablösung innerhalb von neun Jahren rückgängig zu machen und dadurch die Ablösesumme zurückzubekommen.

Mit dem jetzigen Beschluss ist der Weg frei für den Bauantrag. Geplant sind ein Anbau in südlicher Richtung, der Abriss des Eckgebäudes zwischen Landwehr und Apothekerstege und ein Neubau an dieser Stelle. Den Nutzern des Gebäudes auf dem Grundstück 2087 (Eckgebäude) wurde bereits gekündigt. H. Scheffler

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.