Beim Tanz auf Musils Tenne hat es gefunkt

Werner und Irma Tinnefeld feiern diamantene Hochzeit
Schermbeck Im Wohnhaus neben der ehemaligen Weselerwalder Turmwindmühle gibt es heute einen besonderen Grund zum Feiern. Werner und Irma Tinnefeld sind seit 60 Jahren verheiratet.
In seinem Geburtsort Obrighoven wuchs Werner Tinnefeld als Einzelkind im elterlichen Bauernhof auf. Wegen der Kriegswirren besuchte er nacheinander die Schulen am Dülmen, am Buttendick und die Regniethschule. Nach der Entlassung half er im elterlichen Betrieb. 1946 zog die Familie zum Mühlenbetrieb von Werner Tinnefelds Großonkel nach Weselerwald.
Irma Malberg wuchs im Kreise von zehn Geschwistern auf einem Bauernhof in der Drevenacker „Schwarzen Heide“ auf. Von dort musste sie zwischen 1948 und 1946 täglich zu Fuß zur Brüner bzw. zur Weselerwalder Volksschule gehen. Nach der Schulentlassung wollte sie eigentlich Näherin werden. Sie folgte allerdings dem Wunsch der Eltern und half zunächst den Eltern in der Landwirtschaft. Danach wurde sie Haushälterin bei der Familie Posser, 50 Meter vom Haus ihres späteren Mannes entfernt.

Werner und Irma Tinnefeld sind seit 60 Jahren verheiratet. Foto Scheffler
Werner und Irma Tinnefeld sind seit 60 Jahren verheiratet. Foto Scheffler

Die Nachbarkinder trafen sich zwar oft, aber so richtig gefunkt hat es erst beim Tanzen nach den klängen von Trecksack-Musik auf der Tenne bei Elise und Wilhelm Musil. Die Verlobung stand im Mai 1954 an. Im Haus des Lehrers Wilhelm Elmer in Brünen fand die standesamtliche Trauung am 6. Mai 1955 statt. Am selben Tag segnete Pastor Müschenborn in der Brüner Dorfkirche den Bund fürs Leben. Gleichzeitig feierten Heinrich und Johanna Tinnefeld, die Eltern des Bräutigams, dort ihre Silberhochzeit. Mit mehr als 200 Gästen wurde anschließend bei Freihoff (heute Landhotel Voshövel) gefeiert.
Werner Tinnefeld arbeitete bis 1968 in der Land- und Forstwirtschaft auf Bohnekamps Hof. Danach betrieb er auf einer 100 Morgen großen Fläche, die von Bohnekamp angepachtet wurde, selbstständig Landwirtschaft. Bei den Arbeiten half ihm auch seine Frau, soweit der Haushalt und die Erziehung von Tochter Barbara dazu Zeit ließen.
Das Jubelpaar war dem Weselerwalder Vereinsleben stets sehr verbunden. Irma Tinnefeld saß zweimal als Hofdame auf dem Weselerwalder Schützenthron. Seit vielen Jahren ist sie Mitglied der Evangelischen Frauenhilfe Brünen. Ihren Hauhalt führt sie noch selbst. Hinzu kommen die Gartenarbeit und die Freude an Handarbeiten.

Werner Tinnefeld ist seit 1949 Mitglied des Schützenvereins. Von 1975 bis 1984 war er Hauptmann im Verein. 1952 war er mit von der Partie, als die Sportschützen Voshövel nach der kriegsbedingten Pause einen Neuanfang wagten. In den 1950er-Jahren leiste der Jubilar in diesem Verein Vorstandsarbeit. Von 1968 bis 1996 gehörte er dem Aufsichtsrat der Spar- und Darlehnskasse Drevenack und der späteren Volksbank Hünxe-Drevenack an. Dem Gemeinderat der bis 1974 selbstständigen Gemeinde Weselerwald gehörte Werner Tinnefeld von 1961 bis 1974 für die FDP an. Wegebau und der Schulneubau waren wichtige Aufgabenfelder in dieser Zeit. Werner Tinnefeld gehörte vor fast zwei Jahrzehnten zu den Mitbegründern des Heimatvereins Weselerwald und Umgebung.
Den Glückwünschen von Tochter Barbara und der beiden Enkelkinder Maike und Kai-Uwe schließt sich die redaktion von schermbeck-online.de gerne an mit den besten Wünschen für den nun beginnenden Lebensweg zur eisernen Hochzeit. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.