Reinhold und Inge Hindricksen feiern heute ihre eiserne Hochzeit
Schermbeck. Im engen Familienkreis feiern heute Reinhold und Inge Hindricksen das Fest ihrer diamantenen Hochzeit. Als Vertreter der Gemeinde Schermbeck hat der stellvertretende Bürgermeister Ulrich Stiemer einen Besuch angekündigt.
Der 88-jährige Jubilar wuchs in Altschermbeck im Kreise von sechs Geschwistern auf. Als Sechsjähriger erlebte er mit, wie Deutschland den Zweiten Weltkrieg eröffnete. Sechs Jahre später wurde er Zeitzeuge des Frontübergangs in Schermbeck, der einher ging mit der Zerstörung von vielen Häusern im Ortskern. Nach der Entlassung aus der Altschermbecker Volksschule im Jahre 1947 absolvierte Reinhold Hindricksen zunächst eine Schneiderlehre, wechselte dann kurzzeitig zur Firma Nelskamp, bevor er Mitarbeiter der Chemischen Werke Marl wurde.
Die gebürtige Schermbeckerin Inge Prost wuchs mit ihren vier Brüdern auf und ging an der Weseler Straße zur Schule. Nach der Entlassung blieb sie im Elternhaus, um der kranken Mutter im Haushalt zu helfen.
Am 13. Mai 1956 besuchte Inge Prost das Brichter Schützenfest. Reinhold Hindricksen forderte die Altschermbeckerin zum Tanz auf. Weil die 18-Jährige um 10 Uhr zu Hause sein musste, ließ sie sich von Reinhold Hindricksen mit dessen beigefarbenen „Henkel“-Roller nach Hause bringen. Sechs Monate später leitete der Altschermbecker Standesbeamte Viktor Wilsing am 17. November 1956 die weltliche Trauung. Am Tag nach dem Weihnachtsfest erteilte Pastor Heinrich Timmermann in der Krankenhauskapelle den kirchlichen Segen. Die Franziskanerschwestern luden anschließend zum Frühstück ein.
Während sich Inge Hindricksen um die Erziehung der drei Kinder Bärbel, Reinhold und Anja kümmerte, sorgte der Jubilar bis 1989 in den Chemischen Werken Marl für den Broterwerb.
1970 begann Reinhold Hindricksen im Verein „Luftbote Uefte“ mit der Brieftaubenzucht. Seine Frau versorgte tagsüber die Tauben mit Futter. Gute Pflege trug dazu bei, dass Hindricksen mehrfach die Meisterschaft gewann.
Die Jubilarin führt den Haushalt noch selbst, während ihr Mann krankheitsbedingt nicht mehr im Garten helfen kann. Das tägliche Füllen drei Vogelhäuschen bereitet dem Jubilar allerdings noch sehr viel Freude, weil er dann von der Wohnung aus die Vögel bei der Nahrungsaufnahme beobachten kann.
Drei Kinder, sechs Enkelkinder und drei Urenkelkinder können heute in der Schetterstraße 13 dem diamantenen Hochzeitspaar gratulieren. Für ein ganz besonderes Geschenk hat Tochter Anja gesorgt. Da sie weiß, wie sehr die Eltern Fans von bemalten Steinen sind, hat sie eine Aktion gestartet. Sie hat bemalte Steine ausgelegt in der Hoffnung, dass möglichst viele Empfänger bemalter Steine die Eltern zur eisernen Hochzeit überraschen wollen. H.Scheffler