Bedrohte Vogelarten als Straßenname im Neubaugebiet Spechort?

Kiebitz-, Rebhuhn- oder Grauspechtweg. So könnten die Straßen demnächst in dem neuen Wohnbaugebiet Spechort an der Erler Straße heißen.

Die zum Beschluss vorliegenden Straßennamen waren bereits in der letzten Ratssitzung ein Thema und führten zu heftigen Diskussionen.

Für das neue Wohngebiet Spechort sollten schon im Vorfeld eigentlich Vogelarten herhalten. Eigentlich, aber dazu gab es im letzten Planungs- und Umweltausschuss mehrere Einwände und keine Einigkeit unter den Fraktionen.

Strassennamen-Spechort-Baugebiet-Schermbeck

Vorgesehen von der Verwaltung war, dass die Zufahrtsstraße auf das trapezförmige Baugebiet westlich der Erler Straße „Spechort“ heißen sollte und im weiteren Verlauf dann in den Drossel-, Amsel-, Finken- und Meisenweg übergehen sollte.

Bedrohte Brutvogelarten

Nun soll das Thema erneut am 2. Februar im Ausschuss diskutiert werden. Als Vorbild für die neue Namensvergabe der Straßen lehnt sich nun die Verwaltung an eine vom NABU Deutschland 2021 veröffentlichte Liste mit stark bedrohter Brutvogelarten an. Eine Anregung der Grünen-Fraktion.

Die Grüne-Fraktion hatten zwar keine grundsätzlichen Einwände gegen eine Vergabe von Vogelnamen, waren aber der Meinung, dass wenn Vögel schon ihren Namen für Straßen hergeben, dann sollte es sinnvoller sein, an die Vögel zu erinnern, die auf der Roten Liste stehen.

Aber nicht nur Vogelnamen, sondern auch weitere neue Vorschläge sollen im Planungsausschuss vorgestellt und diskutiert werden.

Straßenname mit geschichtlicher Ausrichtung

So wurde bei der Gemeindeverwaltung ein Name mit geschichtlicher Ausrichtung eingereicht und angeregt, eine Straße nach Hugo Schönbach zu benennen. Dieser sei als Mitglied der jüdischen Gemeinde in Schermbeck der Verfolgung durch den Nationalsozialismus ausgesetzt gewesen und Ende 1938 ins Ghetto Riga und anschließend mit seiner Familie ins Konzentrationslager nach Dachau deportiert worden.

Schermbecker Sympathieträger

Ein weiterer Initiativvorschlag eines Schermbecker Bürgers regt an, die Straßen nach verdienten und ortsbekannten Persönlichkeiten der jüngeren Vergangenheit aus dem öffentlichen Gemeindeleben zu benennen. Dieser Vorschlag schließe auch noch lebende Sympathieträger nicht aus.

Beispielsweise seien hier die Namensvorschläge wie „Cappell-Weg“, „Grüter-Weg“ oder am „Ammenwerth-Weg“ laut Bauamtsleiter Rainer Eickkelschulte eingereicht worden. Rainer Gardemann Ausschussvorsitzender CDU hielt es im Vorfeld weniger sinnvoll, dieses kleine Baugebiet mit mehreren Straßennamen zu versehen.