Becken, Brodel, Bricht und Preußens Gloria

Brichter Tambourkorps bringt Brodel in Schwung

Eigentlich sollte es nur ein politischer Austausch zur Situation des Vereins werden. Im Rahmen seiner angebotenen Gespräche an alle Schermbecker Vereine, hatten die Brichter den Bürgermeisterschafts-kandidaten Ralph Brodel eingeladen. Doch mit der gewitzten Art der Mitglieder hatte Brodel nicht gerechnet, denn unversehens wurde er Teil der Probe: „Das kannst Du schon“, sagten die Anwesenden und drückten dem Bürgermeister in spe die Becken in die Hände. Reinhold Hülsmann, Ralph Brodel und Preußens GloriaGeschäftsführer und Seele des Vereins, gab dann noch kurze Anweisungen: „Immer das machen, was die Pauke macht!“ und, schwups, spielte der ganze Verein los und der 51jährige passte höllisch auf, seinen Einsatz nicht zu Brichter Tamborcorps 2verpassen. Was beim ersten Marsch aber nicht wirklich richtig gelang, was zur zweiten Überraschung für den Kandidaten führte: „Also, wer seinen Einsatz verpasst, muss eine Runde zahlen.“ So war auch der flüssige Nachschub gesichert, aber ein Entkommen für Brodel noch lange nicht. Nach einer weiteren politischen Diskussionsrunde, konnte er sich wieder bei den Musikern einreihen und sich bei Preußens Gloria erneut als Hilfsbeckenspieler beweisen. Hülsmann nickte danach tatsächlich anerkennend: „Für das erste Mal gar nicht so schlecht.“

Das ernst gemeinte Lob Reinhold Hülsmann gibt den Takt vorfreute den SPD-Bürgermeisterkandidaten und überhaupt hatte er eine Menge Spaß: „Ich finde es Klasse und ich hätte nicht gedacht, dass ich hier mitspielen darf und dann auch noch Preußens Gloria!“ Darauf hatten die Vereinsmitglieder aber auch schnell eine passende Antwort und schoben Brodel gleich einen Mitgliedsantrag unter die Nase. Auf dessen Reaktion waren die Anwesenden aber nicht vorbereitet, denn der Politiker füllte den Antrag aus und machte direkt ein Angebot: „Bei den nächsten Auftritten mache ich gerne mit und spiel das Becken.“

 Jörg Juppien, der als SPD-Vorsitzender den Bürgermeisterkandidaten begleitete, machte auch deutlich, dass das sicher ernst gemeint ist: „Wenn Ralph so etwas sagt, dann meint er das auch so.“

 Doch neben der plötzlichen Musikerkarriere des Bürgermeisterkandidaten, ging es auch um ganz handfeste Probleme. So möchte der Tambourcorps gerne mit anderen Vereinen im nächsten Jahr einen Auftritt in der Dreifachsporthalle durchführen, hat aber bislang nur negative Signale aus dem Rathaus vernommen. Ralph Brodel versprach vermittelnd einzugreifen und auf eine Auftrittsmöglichkeit hinzuwirken. „Es kann ja schlecht sein, dass wir hier aktive Vereine haben, die ganz praktische musikalische Ausbildung bei Kindern und Jugendlichen betreiben und dann sollen die nicht auftreten können. Da werden wir einen runden Tisch mit den Vereinen und der Verwaltung machen. Verwaltungsvorschriften sind sicherlich nötig, das ist keine Frage. Aber es ist auch keine Frage, dass wir nicht nur Bescheide in der Gegend rumverschicken, sondern dass wir miteinander reden und dann ein wenig Kreativität walten lassen. Für mich geht es um Austausch, Dialog und Weiterentwicklung. Wir sind doch am Ende einfach nur Menschen, keine Bescheide.“, sprachs und haute die Becken wieder voller Freude zusammen. Und bei Preußens Gloria waren es dann auch nur noch 2 Fehler.

 Hintergrund:

 Vor 6 Wochen wurden alle Schermbecker Vereine angeschrieben. Angeboten wurde ein direkter Austausch mit dem Bürgermeisterschaftskandidaten der SPD, Ralph Brodel. Dieses Angebot besteht weiterhin, so SPD-Vorsitzender Jörg Juppien: „Wer möchte, kann gerne Ralph einladen und er wird sicher kommen.“

 Mitgeteilt von der SPD Schermbeck

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.