Kilian-Schützengilde Schermbeck von 1602 freut sich auf die neue Schützensaison
Schermbeck Das gab es sicherlich in der über 400-jährigen Geschichte der Kiliangilde Schermbeck von 1602 e.V. nicht allzu häufig. In der Doppelfunktion von Präsident und König begrüßte Rainer Gardemann am Sonntag in der Gaststätte „Schermbecker Mitte“ 41 Schützen zur Jahreshauptversammlung.
Stellvertretend für die im letzten Jahr verstorbenen Schützen erinnerte Gardemann an Hans Schulte-Loh; er war Offizier, Vorstandsmitglied und zuletzt Ehrenmitglied der Gilde.
Von einem ereignisreichen Jahr 2015 berichtete Schriftführer Andreas Hoppe in seinem Jahresbericht. Höhepunkt war das fünftägige Volksfest, in dessen Verlauf die Majestäten Bernd Holtmann und Kerstin Hoppe die Regentschaft an Rainer Gardemann und Ute Halbsguth übergaben. Im Herbst lockten die Kilianer mit ihrem Oktoberfest sehr viele Besucher an. Um einen Platz verbesserten sich die Kilianer beim Traditionspokalschießen.

Kassierer Kalle Herms berichtete über die finanziellen Verhältnisse der Gilde. Mit einem Defizit schloss die Gilde ab, weil im letzten Jahr Anschaffungen fällig waren, die nur etwa alle fünf Jahre fällig sind. Außerdem entstanden höhere Kosten für Instandsetzungen der Behindertentoilette.
Die Kilianer sind fürs neue Schützenfest gerüstet, das in der Zeit vom 8. bis 12. Juli gefeiert wird. Die Vorfeier findet am 2. Juli im Festzelt auf dem Rathausplatz statt. Beim Schützenfestauftakt am Freitag (8.) wird es wahrscheinlich kein Hufeisenwerfen mehr geben. Der Schüppenschütze Jens Hindricksen fand mit seinem Vorschlag zum Verzicht auf diesen unpassenden Festbeitrag Zustimmung. Eine Änderung wird es beim Umzug geben. Bei einem Ortstermin mit der Polizei erhielten die Schützen die Auflage, die Befahrbarkeit der Strecke zwischen Alte Dorstener Straße und Kapellenweg zu gewährleisten. Da dieser Teil also beim Umzug nicht mehr gesperrt werden kann, werden die Schermbecker Kilianer bei ihrem Marsch zur Nachbargilde an der Ludgeruskirche nach links zur Erler Straße abbiegen.
Rainer Gardemann warb für den Beitritt der Schützen zum Königskreis, der im Jahre 2013 gegründet wurde. Durch regelmäßige Einzahlungen eines Beitrages soll sichergestellt werden, dass auch weiterhin Schützen nicht aus finanziellen Gründen auf der Vogelrute einen Rückzieher machen. In der Königskasse befinden sich derzeit 1400 Euro.
Am 30. April veranstaltet die Kiliangilde einen „Tanz in den Mai“ im Festzelt auf dem Rathausplatz. Die gemeinsame Vorstandssitzung beider Kiliangilden wird in diesem Jahr von der Altschermbecker Gilde geplant. Eine Nachfeier veranstaltet die Gilde nicht mehr. Das Oktoberfest findet am 17. September statt.
Nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ bemüht sich der Vorstand, Vorschläge aus den Reihen der Schützen auf ihre Umsetzbarkeit zu überprüfen. Das sollte eigentlich in dieser Saison erfolgt sein. Nun soll das nachgeholt werden, um Planungen für das Schützenfest 2017 vorzunehmen. Bis April soll ein Gremium tagen, zu dem neben Vertretern einiger Schützengruppen auch die Feuerwehr, das Tambourkorps und die Gemeindeverwaltung gehören werden. Das erarbeitete Konzept soll am 7. Mai während der Generalversammlung im „Haus Mühlenbrock“ vorgestellt werden. Es werde Veränderung geben, kündigte Gardemann an. Gleichzeitig versicherte er: „Wir werden uns anpassen, ohne den Geist von Kilian aufzugeben.“ Die gute Zusammenarbeit mit den Altschermbeckern bleibe auf jeden Fall bestehen. H.Sch.