Sitzung der Kommunalen Gesundheitskonferenz (KGK) im Kreis Wesel: Antibiotika, Volkskrankheit Depression und das neue Präventionsgesetz
Unter dem Vorsitz von Kreisdirektor Ralf Berensmeier diskutierte die Kommunale Gesundheitskonferenz (KGK) im Kreis Wesel bei ihrer 24. Sitzung am Mittwoch, 25.11.2015, in Moers über zwei Schwerpunktthemen: Multiresistente Erreger (d.h. Keime, die gegen Antibiotika resistent sind, wie beispielsweise MRSA) und das „Bündnis gegen Depression im Kreis Wesel“.
Beim ersten Schwerpunktthema stand in diesem Jahr die Aufklärung der Bevölkerung über die richtige Einnahme von Antibiotika im Vordergrund. Mit Blick auf den Europäischen Antibiotikatag 2016 startete der Kreis Wesel Anfang November eine Antibiotika-Kampagne mit Faltblättern der Europäischen Gesundheitsbehörde ECDC. Die Faltblätter wurden an Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser versandt. Am 4. November 2015 lud das Evangelische Krankenhaus Wesel Fachleute aus der stationären und ambulanten Krankenversorgung ein, um gemeinsam über das Thema „Antibiotika und resistente Keime“ zu diskutieren.
Auf Initiative der Knappschaft Moers berichtete die Presse in mehreren Artikeln über das Thema. Im Rahmen dieser Aktion wurden auch Leserfragen von den Experten Dr. Manfred Peters, Allgemeinmediziner und Knappschaftsarzt aus Kamp-Lintfort, und Prof. Dr. Andreas Voss, Mikrobiologe und Hygieneexperte aus Nimwegen, beantwortet.
Bei dem „Bündnis gegen Depression im Kreis Wesel“, das im Herbst 2013 startete, standen in diesem Jahr weiterhin sogenannte Multiplikatoren-Schulungen im Vordergrund. Darüber hinaus wurde das neue Gesundheitsmagazin „InForm 2015“ zum Thema Depression vorgestellt. Diese kostenlose Broschüre wurde von Fachleuten aus der Region für die Menschen in der Region geschrieben. Sie soll nun in die Öffentlichkeit gebracht werden und einen weiteren Baustein zur Sensibilisierung der Bevölkerung liefern.
Auch das vor kurzem in Kraft getretene „Präventionsgesetz (PrävG)“, das bundesweit die Prävention von Krankheiten und die Gesundheitsförderung stärken soll, war Gegenstand der Besprechung. Diskutiert wurde unter anderem, welche Chancen das Gesetz für den Kreis Wesel bietet und wie neue Maßnahmen und Angebote bedarfsgerecht entwickelt werden können. „Hier sollen bereits bestehende gute Ansätze der Präventionsarbeit mit zukünftig zu etablierenden Maßnahmen in den Kommunen vor Ort zielführend und effektiv verknüpft werden,“ so Kreisdirektor Ralf Berensmeier. „Eine kreisweite Koordinierung der Aktivitäten kann zum Beispiel in einer Fach-Arbeitsgruppe im Auftrag der Kommunalen Gesundheitskonferenz erfolgen.“
