Wie ein Almauftrieb auf dem platten Land funktioniert, konnten die Besucher in der bayrischen Festzeltbude am Sonntagnachmittag in Schermbeck erleben. Mit Pauken und und Trompeten sorgten die Musiker für gute Stimmung
Eingeladen zu diesem dritten musikalischen Gaudi mit reichlich Blasmusik aus Bayern und Österreich, hatte die Blaskapelle Einklang Schermbeck in Kooperation mit der Kilian-Schützengilde.
Diese stellte das Zelt für die Veranstaltung den Musikern zur Verfügung. „Das ist ja das Schöne bei uns im Ort: Hier unterstützen sich die Vereine untereinander“, sagte der Präsident der Kilianer, Rainer Gardemann, gut gelaunt.
Stilecht in Ledertracht und Dirndl gekleidet, gestaltete das Hauptorchester unter der Leitung von August Krayenbrink den größten Teil des Konzertes mit schmissiger Marschmusik, Polkas und Schunkelmusik.
Mit „Servus“ und „Grüß Gott“ begrüßte die Vorsitzende Esther Schlamann die großen und kleinen Zuschauer, bevor es die Blasmusiker so richtig krachen ließen.
Trommeln, Pauken und Trompeten
Durch das fast dreistündige Programm führte Frank Adelhardt mit lockeren Sprüchen und witzigen Kommentaren. Schon beim musikalischen Aufmarsch ins Zelt mit rund 50 Musikerinnen und Musikern, Trommeln, Pauken und Trompeten sowie dem „Schornsteinfeger-Marsch“, klatschten und schunkelten die Gäste begeistert mit.
Unter den Gästen mischte sich Bürgermeister Mike Rexforth. „Ich bin froh, dass wir als Auftakt vor den Schützenfesten so eine tolle Veranstaltung hier bei uns in Schermbeck haben“, so Rexforth.
Darüber hinaus war er neugierig, wie Ernst-Christoph Grüter, sein ehemaliger Chef als Bürgermeister, an diesem Tag Musik machte. „Ich spiele die Posaune. Das schönste Instrument, was dabei ist“, so Grüter augenzwinkernd.
Medley
Er gehörte zu der Musik-Gruppe „Let’s Play“, die sich erst vor zwei Jahren gegründet hat. Die rund 30 Musiker hatten ihren Auftritt, unter der Leitung von Hubert Dahlhaus, während der Pause.
Mit drei Stücken, unter anderem einen Russland-Medley, zeigte die „Newcomer-Band“, dass es selbst im Alter über 50 Jahren möglich ist, ein Instrument zu erlernen.
Großes Kompliment
Ein großes Kompliment nach der schmissigen Einlage gab es von Simon Dahlhaus. „Ich bin voller Respekt vor dieser tollen Leistung und über das, was ihr in nur zwei Jahren alles gelernt habt“.
Obwohl die Veranstaltung bei Weitem nicht so gut besucht war wie im vergangenen Jahr, schauten im Laufe des Nachmittags immer wieder Leute herein, die bei ihrem Spaziergang oder der Fahrradtour auf die Musik aufmerksam wurden.
Tolle Unterhaltung
Wie die fünfköpfige Fahrradgruppe aus Raesfeld. „Wir fuhren hier mit dem Fahrrad vorbei und hörten plötzlich diese Musik. Erst dachten wir, dass jemand seine Boxen im Auto voll aufgedreht hätte. Erst dann entdeckten wir hier das Zelt. Tolle Unterhaltung, klasse Stimmung und Musik. Wir bleiben und brechen unsere Tour ab“, sagte Gerd Svensen und bestellte sich kurzerhand ein Bier.
Alte Kameraden
Am Ende forderten die mittlerweile kräftig in Schunkellaune gekommenen Zuhörer lautstark nach einer Zugabe. Mit dem Marsch „Alte Kameraden“ als Schlusslied ging der Almauftrieb zu Ende. Kühe alle auf der Alm, der Mai kann kommen.
Petra Bosse