80 Euro für eine Corona-Impfung? Hausarzt steht heftig in der Kritik

Ein Schermbecker Hausarzt hat am vergangenen Sonntag in einer Festscheune in Hamminkeln offenbar eigenmächtig rund 200 Arbeitnehmer mehrerer Firmen gegen Corona geimpft. Das meldet jetzt der Westdeutsche Rundfunk (WDR).

„Die Firmen zahlen das, für die Scheune, für den Sonntag und mein Personal“, erklärte der Arzt vor Ort gegen über WDR-Reportern. Nach eigenen Angaben sei er auch der Betriebsarzt der Firmen.
Das Skandalöse bei der Impfaktion: Wie der zuständige Kreis Wesel mitteilte, waren diese Mitarbeiter der Firmen für die Impfungen noch gar nicht vorgesehen.

Außerdem dürften Ärzte „grundsätzlich keine besondere Vergütung für die Corona-Impfung nehmen“, zitiert der WDR eine erste Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO).
Das NRW-Gesundheitsministerium kritisiert den Arzt jetzt scharf und kündigt eine „berufsaufsichtsrechtliche Prüfung“ an.

Unschuldsvermutung

Zu den Vorwürfen sagt die Hamminkelner Landtagabgeordnete Charlotte Quik (CDU): „Natürlich gilt bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung. Sollte sich das derzeit angenommene Szenario bestätigen, trägt ein solches Verhalten nicht zum Vertrauen in die für uns alle so wichtige Impfkampagne bei.“