50. Blasmusikertreffen fand am Sonntag in der Hünxer Sporthalle statt
Schermbeck/Hünxe/Raesfeld/Rhade Die Summe macht es. Das erwies sich einmal mehr am Sonntagnachmittag beim 50. Musikertreffen in der Hünxer Sporthalle, das vom Jugendblasorchester Drevenack ausgerichtet wurde.
Die seit fünf Jahrzehnten im jährlichen Wechsel als Ausrichter fungierenden Raesfelder Burgmusikanten, die Schützenkapelle Rhade und die Schermbecker Blaskapelle „Einklang“ besuchten am Sonntag in der Hünxer Sporthalle zum siebten Male das jüngste Mitglied ihres Kapellen-Quartetts, das erst seit 1992 zur Gestaltung des Gemeinschaftskonzertes beiträgt. Mit von der Partie war auch die Drevenacker Schlagzeugerin Alina Gnutzmann, der die eigene Kapelle mit einem „Happy birthday“ zum Ehrentag gratulierte.
Nach der Begrüßung durch Yvonne Unterloh, der Vorsitzenden des gastgebenden Vereins, und durch den Hünxer Bürgermeister Hermann Hansen moderierte Dr. Frank Wernecke das zweieinhalbstündige Programm, wobei er sehr viel kurzweilige Informationen zu den einzelnen Musiktiteln lieferte.
Vier weit über die rheinisch-westfälische Grenze hinweg bekannte Bläsergruppen bewiesen mit den Ausschnitten ihres breit gefächerten Repertoires, dass man mit Blaskapellen weit mehr verbinden darf als die Gedanken an Stimmungsmacher bei Schützen- und Straßenfesten.
Den ersten Teil des Konzertes gestalteten die Schützenkapelle Rhade und die Schermbecker Blaskapelle „Einklang“. Die von Christoph Weigel dirigierte Schützenkapelle Rhade erinnerte mit Kurt Gäbles „Lichtblicke“ daran, dass es selbst in dunkelsten Momenten noch immer Hoffnung auf Besserung gibt. Mit Franz Watz` „Der verliebte Dieselflitzer“ bescherte die Kapelle den Zuhörern ein richtiges Schmankerl, bei dem Ludger Soggeberg bewies, dass sich auch eine schwerfällige Tuba als Solo-Instrument eignet. Mit Ausschnitten aus dem 1971 uraufgeführten Musical „Grease“, das sechs Jahre lang zu einem Renner am Broadway wurde, beendeten die Rhader ihren Konzertbeitrag.
Als ersten Beitrag für die Blaskapelle „Einklang“ hatte Dirigent August Krayenbrink Leonard Bernsteins „West Side Story“ ausgesucht, eine Übertragung von Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ in das New Yorker Umfeld der 1950er-Jahre mit Bandenkriegen rivalisierender ethnischer Jugendgruppen. Zur „Voyage into the Blue“ luden die Schermbecker anschließend ein und erinnerten an Naoya Wadas gleichnamige Komposition, die im Auftrag der Blasorchester drei japanischer Hochschulen geschrieben wurde. Mit Ernst Moschs „Egerländer Musikantenmarsch“, einem klassischen Blasmusikerbeitrag, wurden die Besucher in die Pause geschickt.
Den zweiten Teil des Konzertes gestalteten die von Ulli Meyering geleiteten Raesfelder Burgmusikanten und das Jugendblasorchester Drevenack mit seinem Dirigenten Paul Gregor. Die Raesfelder steuerten John Barrys „Concert Suite from Dances with Wolves“ ebenso zum Konzert bei wie den traditionellen Marsch „Hohenfriedberger“ und ein Potpourri aus der Filmmusik von „Mancini Magic“.
Mit der Filmmusik für „Lawrence von Arabien, die der französische Komponist Maurice Jarre im Jahre 1963 schuf, begannen die Drevenacker ihren Konzertbeitrag, den sie um ein Medley von Michael Jacksons bekanntesten Liedern ergänzten.
Mit William Rimmers Marsch „Punchinello“ “ wollten sich eigentlich alle vier Kapellen gemeinsam von ihren Zuhörern verabschieden. Doch die klatschten minutenlang Beifall und forderten eine Zugabe ein. Der Traditionsmarsch „Alte Kameraden“ wurde fällig, bei dem alle vier Dirigenten nacheinander für Teile den Taktstock ergriffen. H.Sch.