18 Wolfsnachweise im ersten Halbjahr 2020 in NRW

Wölfe in Nordrhein-Westfalen. LANUV veröffentlicht die aktuellen Zahlen der Wolfsnachweise in der ersten Jahreshälfte 2020

Im Jahr 2009 wurde der erste Wolf in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen, 2018 gab es die erste dauerhafte Ansiedlung einer Wölfin, die aus Niedersachsen zuwanderte.

NRW (pd). Bis Ende Mai 2020 habe es laut LANUV 18 Nachweise von Wölfen in Nordrhein-Westfalen gegeben, darunter Mehrfachnachweise ein und desselben Wolfs und mindestens vier verschiedenen Wölfen. Verglichen mit der langen Zeit von rund zehn Jahren, über die hinweg Wölfe schon nach Nordrhein-Westfalen einwandern, sei das verglichen mit anderen Bundesländern wenig.

Umweltministerin Heinen-Esser: „In der ersten Hälfte des laufenden Jahres 2020 wurden 18-mal Wölfe nachgewiesen, darunter mehrfach ein und dasselbe Tier. Die Rückkehr der Wölfe nach Nordrhein-Westfalen vollzieht sich nach wie vor recht langsam.“

Nachweis für zwei Wölfe im Wolfsgebiet Schermbeck

Unter den diesjährigen Nachweisen habe sich auch ein Videonachweis gefunden, der belegt, dass im Wolfsgebiet Schermbeck am Unteren Niederrhein seit diesem Frühjahr zwei Wölfe gemeinsam jagen.

„Wir hatten längst erwartet, dass es früher oder später auch hier in Nordrhein-Westfalen zur Paarbildung kommt, überrascht waren wir allerdings, als die Analyse der Genprobe offenbarte, dass es sich bei den beiden Wölfen offenbar um Geschwister handelt,“ so Umweltministerin Heinen-Esser.

Zurzeit sei noch nicht klar, ob das männliche Tier dauerhaft bleibt. Ebenfalls noch offen sei der Verbleib der beiden anderen Wölfe, die in diesem Jahr identifiziert wurden. Dabei handelt es sich um den Wolf GW1559m aus der Alpenpopulation (Nachweis am Rand des Wolfsverdachtsgebiets Oberbergisches Land, Februar 2020) und den Wolf GW1558m aus einem Herkunftsrudel in den Niederlanden (Nachweis im Kreis Minden-Lübbecke, Februar 2020).

Keine Übergriffe auf Rinder oder Pferde

Aus den Wolfsgebieten „Senne“ und „Eifel/Hohes Venn“ sowie aus der Pufferzone „Stegskopf / Daaden“ liegen laut LANUV für 2020 bis jetzt keine Nachweise vor. Übergriffe auf Rinder oder Pferde sowie Nachweise von ortstreuen Wölfen an oder auf Deichen habe es, so LANUV bisher nicht gegeben.
 
Nach wie vor sei jedoch damit zu rechnen, dass einzelne, durchwandernde Wölfe in ganz Nordrhein-Westfalen auftreten können. Diese Wölfe sind nicht immer individuell erkennbar. Daher werden in Nordrhein-Westfalen auf der gesamten Landesfläche Haus- und Nutztierrisse, bei denen der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden kann, zu 100 Prozent entschädigt, erklärt LANUV.

Präventionsmaßnahmen

In den Wolfsgebieten und in den Pufferzonen werden auch Präventionsmaßnahmen wie z.B. die Anschaffung wolfsabweisender Elektrozäune zu 100 Prozent gefördert. Informationen zu den möglichen Förderungen geben die jeweiligen Bezirksregierungen.
 
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (LANUV) führt das Wolfsmonitoring (Dauerbeobachtung) für Nordrhein-Westfalen nach den Empfehlungen des Bundes durch.  

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