Turmverein Damm plant Hängebrücke über die Lippe

Vorsitzender Ernst-Hermann Göbel gibt ehrgeiziges Projekt auf der Jahreshauptversammlung bekannt

Ein ehrgeiziges Projekt gab Turmverein-Vorsitzender Ernst-Hermann Göbel am vergangenen Freitag auf der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte Pannebäcker an der Malberger Straße bekannt: Der Verein plant eine Turmseilhängebrücke über die Lippe. „Wir haben dafür gesorgt, dass die alte Schule in Damm unter Denkmalschutz gestellt wird, wir haben den Stromturm erhalten, nun wollen wir Damm um ein touristisches Highlight bereichern“, so der Vorstand.
Bereits um die Jahrhundertwende existierte eine Lippequerung zwischen Gartrop und Damm – allerdings sorgte ein Fährmann fürs Übersetzen. Passagiere mussten eine Glocke läuten, warteten dann auf die Überfahrt. So erreichten viele Menschen damals von Gartrop den alten Dammer Bahnhof, der 1954 abgerissen wurde.

Gesamtansicht Brücke Bild 5
Nun sollen die beiden Ortsteile wieder verbunden werden – durch eine Brücke über die Lip-peauen. „Der Vorstand hat entschieden, die Idee der alten Querung in neuer Form aufzugrei-fen. In unserer Vereinssatzung steht schließlich Heimatkunde und Heimatpflege“, erklärt Göbel. „Was nützt mir die schönste Natur, wenn ich sie nicht erleben darf!“
Mit dem Landschaftsarchitekten Klaus Knöss aus Bad Nauheim haben die Türmer bereits einen kompetenten Experten „im Boot“, der schon zahlreiche ähnliche Vorhaben realisiert hat. So entstand unter seiner Regie unter anderem ein malerischer Baumkronenpfad am Edersee.
Entstehen soll rund um die Brücke ein „Turmerlebnispfad“, der den Spaziergängern die Idylle der Lippeaue näher bringt. Ohne in die Natur einzugreifen und die empfindliche Fauna und Flora zu stören, wird es möglich, sie zu besichtigen und anhand anschaulicher Tafeln zu ver-stehen. „Unser Ziel ist es, Ende 2016 fertig zu werden“, blickt Göbel nach vorn, der im Vorfeld zahlreiche Ortstermine absolviert und Gespräche geführt hat. So wurden alle politischen Par-teien aus Schermbeck und Hünxe informiert und haben bereits zugestimmt, Naturschutzver-bände wie der NABU und die Biologische Station im Kreis Wesel haben ihr Okay gegeben. Auch der Kreis Wesel befürwortet das Vorhaben.

Lageplan Lippequerung Bild 1

Selbstverständlich hat es auch Abstimmungen mit den Grundstücksbesitzern gegeben. So hat der Freiherr von Nagell keine Einwände. Jochen Peerenboom, der die Forsten des Frei-herrn verwaltet, hat sich vor Ort über das Vorhaben informiert. Positive Rückmeldungen gab es auch vom Lippeverband. „Wir haben zunächst erst einmal mit allen Beteiligten gesprochen, bevor wir in den kommenden Monaten die Planung und Finanzierung klären werden“, so Ernst-Hermann Göbel.

Auf der Jahreshauptversammlung gab der Vorstand bekannt, dass der Turmverein, der der-zeit über 342 Mitglieder verfügt, im vergangenen Jahr über 1000 Euro gespendet hat. Nicht zuletzt wegen der seit Jahren guten Zusammenarbeit mit dem Dammer Jugendhaus beteilig-ten sich die Türmer mit einer Spende von 500 Euro an den anstehenden Renovierungsarbei-ten. In 2015 wird es zwar wieder ein Turmglühen geben, jedoch kein klassisches Sommer-fest. Das ev. Jugendhaus – auf dessen Grundstück feiert der Turmverein traditionell sein Sommerfest – wird in diesem Jahr 50. Alle Türmer und Freunde des Turmvereins sind als Gäste zu diesem Jubiläum eingeladen. „Darüber hinaus“, so Ernst-Hermann Göbel, „wird es 2015 noch weitere Aktionen geben.“

Am 09. März findet um 16:30 Uhr die Aktion „Aktiv vor Ort“ mit der RWE, dem Dachdecker-betrieb Wischerhoff und der Firma Arbeitsbühnen Bodinka am Strommuseum statt, Ziel ist eine neue Dachentwässerung für den Turm. Schließlich sammeln die Dammer Türmer am Samstag, 21. März, wieder Müll unter dem Motto „Damm soll sauber bleiben“. Um 9.30 Uhr treffen sich alle Teilnehmer am Jugendhaus. Für ein Mittagessen wird gesorgt.

Ab Mai wird dann wieder das vereinseigene kleinste Strommuseum der Welt am Elsenberg jeweils am ersten Sonntag des Monats von 11.30 Uhr bis 16 Uhr die Türen öffnen und zu einer kleinen Reise in die Stromgeschichte einladen.

Nachfragen bitte an den Vorsitzenden Ernst Hermann Göbel unter 02853/ 840.

Vorheriger ArtikelBrückentraum soll Wirklichkeit werden
Nächster ArtikelEinsatz: Kilometerlange Ölspur Kirchhellener Straße
celawie
Leserbriefe und Kommentare bitte an: info [at] heimatmedien.de. Netiquette - Kennzeichnen Sie den Leserbrief mit Ihrem Namen. Benutzten Sie dabei keine anonymen Namen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe abzulehnen, zu kürzen und die Identität des Absenders zu überprüfen. Anonyme Briefe werden nicht veröffentlicht. Ihre Briefe richten Sie bitte an: info [at] heimatmedien.de Mailadressen und andere persönliche Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Petra Bosse alias Celawie