Moderne Technik rettet das Leben von Wildtiere
Im äußersten Zipfel von Schermbeck, nahe an der Grenze zu Dorsten-Rhade, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, rettete der Erler Ulrich Grunewald drei Rehkitze vor dem Mähwerk.
Wenn jetzt die Wiesen und Weiden gemäht werden, dann endet das nicht selten in einem Massaker. Im knietiefen Gras versteckt, verbergen sich Rehkitze, Hasen und Bodenbrüter. Häufig endet das junge Leben der Wildtiere tragisch, denn sie geraten in die scharfen Messer und werden, wie das Gras, regelrecht zerhackt.
Um die Wildverluste zu reduzieren, hat der Landesgesetzgeber seit November 2016 das geltende Verbot des Landesnaturschutzgesetzes aufgenommen, bei der Mahd auf Grünlandflächen ab einem Hektar Größe von außen nach innen zu mähen.
Wildtiere und Rehkitze werden schnell übersehen
Die Mähweise „Von innen nach außen“ ist die zentrale Schutzmaßnahme für Wildtiere während des eigentlichen Mahdvorgangs. Dennoch, schnell werden Rehkitze und weitere Jungtiere bei der Arbeit übersehen. Wenn oben auf dem Trecker der Landwirt sitzt, kann er aus dieser Position heraus ein verstecktes Rehkitz unmöglich sehen. Das Kitz jedoch ist so gepolt, dass es bei Lärm und Gefahr nicht wegläuft. Im Gegenteil. Es duckt sich noch tiefer ins Gras, während die die Ricken ihren Nachwuchs bewusst im vermeintlich sicheren Gras zurücklassen und woanders äsen.
Einsatz von Drohnen rettet Tierleben
Durch den Einsatz von Drohnen können die Tiere jedoch gerettet werden. Wie in diesem Fall, konnten mit der Drohne von Thomas Sprenger aus Lembeck und mit Hilfe von Ulrich Grunewald, drei Rehkitze das Leben gerettet werden.
Technik rettet Leben – Unter diesem Motto machte sich der Erler am Mittwochmorgen auf den Weg in den Wald, um mit Einsatz von Drohnen auf dem nahegelegenen Feld, Rehkitze und andere Wildtiere aufzuspüren. „Die Drohnen sind mit einer Wärmebildkamera ausgestattet und zeigt beim Flug über das Feld an, wenn es in den Morgenstunden noch recht kühl ist, wo sich Tiere auf dem Feld verbergen“, so Grunewald.
Rehkitze in Kisten versteckt
Nicht nur Rehkitze wurden aufgestöbert, sondern die Drohne lieferte auch die „Verstecke“ der Hasen, die dadurch gerettet werden konnten. „Ich habe die drei Kitzen dort weggeholt und sicher in eine Kiste am Feldrand gelegt. Wenn die Mahd beendet ist, können sie gut versteckt irgendwo in der Nähe zurückgebracht werden.“
Das Versteck sollte aber sicher sein, so Grunewald. „Mittlerweile haben wir wieder so viele Störche und Raubvögel hier in der Gegend, die ungeschützt liegende Tiere schnell ausmachen“.
Sicher war sich Grunewald, dass, wenn die Rehe nach ihren Kitzen suchen, sie schnell diese wiederfinden wird. „Mutter und Kind verständigen sich über Ruflaute“, so Grunwald.