Wie viele Impfungen wurden bislang im Kreis Wesel durchgeführt?

Impfgeschehen und Pandemiebewältigung im Kreis Wesel – Informationen zu häufig gestellten Fragen

Mit Stand vom 12. März 2021 wurden im Impfzentrum Wesel 16.152 Impfdosen verimpft.

(pd). Der Kreis Wesel verfügt nicht über Zugänge zu allen relevanten Statistiken, die das bisherige Impfgeschehen im Kreis Wesel abbilden. Die Impfungen der Über 80jährigen mit dem BioNTech Impfstoff liegen im Verantwortungsbereich der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo). Tiefergehende eigene Erkenntnisse zum Impfgeschehen in den Krankenhäusern besitzt der Kreis Wesel mangels eigener Zuständigkeit nicht. Um ein Lagebild zu bekommen, trägt der Kreis Wesel fortlaufend eigene Erkenntnisse zusammen.

Die in den Medien veröffentlichte Zahl von 9.747 Impfungen in Krankenhäusern im Kreis Wesel nimmt die Kreisverwaltung als nachvollziehbar an. Die ebenfalls in den Medien veröffentlichte Zahl von 18.562 Impfungen in Pflegeheimen kann durch den Kreis Wesel durch eigene Aufzeichnungen im Wesentlichen bestätigt werden.

Verbleib von 4.793 Impfdosen

Die von einem Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums in den Medien genannten 45.261 Impfdosen an den Kreis Wesel werden auf Basis der oben genannten Ausführungen als richtig angenommen. Nach Auskunft der KVNo sollen 40.468 Impfungen stattgefunden haben. Ein Stand ist zu beiden Daten nicht genannt. Daraus ergab sich die Frage des Verbleibs von 4.793 Impfdosen.

Mit Stand vom 12. März 2021 wurden im Impfzentrum Wesel 16.152 Impfdosen verimpft. Bis heute wurde nicht eine einzige Impfdosis aktiv verworfen. Rund 1.000 Impfdosen sind als Arbeitskontingent vorhanden. Zusätzlich haben noch 50 Impfungen mit dem Moderna-Impfstoff durch mobile Teams des Impfzentrums stattgefunden. Addiert man 9.747 Impfungen in Krankenhäusern, 18.562 Impfungen in Pflegeheimen sowie 16.152 Impfungen im Impfzentrum und 1.000 Impfdosen als Arbeitskontingent sowie 50 Impfungen Moderna ergibt dies 45.501 Impfdosen.

Insofern ergibt sich keine wesentliche Abweichung zu der Angabe des NRW-Gesundheitsministeriums. Die positive Abweichung ist durch unterschiedliche Zeitpunkte der Abfrage und die Entnahme von mehr Impfdosen pro Vial erklärbar.

Wie liegt der Kreis Wesel im Landesdurchschnitt bei der Impfquote?

Der Kreis Wesel liegt bei Impfungen im Landesdurchschnitt. Die Impfquote „verimpfte Impfungen“ für den Kreis Wesel lag am Freitag, 12. März 2021, bei 9,7 %. Der NRW Landesdurchschnitt am Montag, 15. März 2021, bei 9,6 %.

Wie ist der Stand bei Impfungen von Schul- und Kitapersonal?

Ab dem 8. März ist die Impfung von „Grund- und Förderschullehrer/innen und Erzieher/innen sowie in den Bereichen tätigen weiteren Personen“ möglich, für die fast ausschließlich Impfstoff von AstraZeneca verimpft werden darf. Dafür stellt das Land NRW ab der 10. bis zur 12. KW auch teilweise zusätzlichen Impfstoff zur Verfügung. Diese Aufgabe ist dem Kreis Wesel durch das Land offiziell am 3. März kurzfristig in seine alleinige, organisatorische Verantwortung übergeben worden.

Der Kreis Wesel hat zunächst seine strategische Planung für eine Impfung dieses Personenkreises (ca. 12.000 Personen kreisweit) abgeschlossen, um diese möglichst schnell und vollständig zu impfen. Jeder Person aus dem o.g. Personenkreis wurde ein Impfangebot gemacht. Seit dem 12. März können Personen dieser Gruppe Termine zunächst bis einschließlich Freitag, 26. März 2021 im Impfzentrum Wesel und in fest stationierten mobilen Teams in Moers und Alpen buchen.

Wieviel Impfstoff steht dem Kreis Wesel in den nächsten Wochen zur Verfügung?

Die der Kreisverwaltung vom Land NRW mitgeteilten Zahlen für Erstimpfungen ergeben folgendes Bild:

Gruppe Ü80 / BioNTech:
Der Planungshorizont beim BioNTech-Impfstoff beinhaltet die 11. bis 17. KW. Dabei sind in der 11. bis 13. KW jeweils ca. 3.000 Impfdosen pro Woche angekündigt, in der 14. bis 17. KW jeweils ca. 2.500 Impfdosen pro Woche, jeweils berechnet auf 6 Entnahmen pro Vial.

In der Summe ergibt dies 19.350 Impfdosen bis Anfang Mai. Aktuell geht der Kreis Wesel davon aus, dass ca. 9.500 Menschen aus der Gruppe Ü80 bis zum Ende der 10. KW geimpft wurden und die angekündigten Impfdosen bereits in Terminbuchungen umgesetzt wurden bzw. zeitnah werden. Die genauen Zahlen kann nur die KVNo nennen, da sie diesen Bereich organisatorisch selbst verantwortet. Der Kreis Wesel hatte im Januar 2021 den rund 36.000 Bürgerinnen und Bürgern im Kreisgebiet, die 80 Jahre oder älter sind, ein Schreiben zum Impfstart am 1. Februar 2021 übersendet und so über die Buchungsmöglichkeit eines Impftermins über die KVNo informiert.

AstraZeneca:
Für die 11. und 12. KW stehen für den Bereich „Eingliederungshilfe“ ca. 2.000 Impfdosen zur Verfügung. Die Organisation der Impfungen in den Eingliederungshilfen ist gestartet, erste Impfungen erfolgen ab der 11. KW.

Im gleichen Zeitraum stehen für den Bereich „Schule/Kita-Personal“ ca. 4.300 Impfdosen zur Verfügung. Für die Folgewochen liegen dem Kreis Wesel noch keine Zahlen vor.

Der Kreis Wesel verfügt noch über Depotbestände des Impfstoffs AstraZeneca beim Land. Dieser Depotbestand wird nun gezielt zeitnah für die Impfungen für Schul- und Kitapersonal genutzt, immer jedoch in Abhängigkeit von den tatsächlich gebuchten Terminen.  

Moderna:
Der Moderna-Impfstoff stand und steht über das Landesdepot nur in einem sehr geringen Umfang zur Verfügung und wird derzeit in kleinen Spezialeinrichtungen, bspw. Beatmungswohngemeinschaften, verimpft. Für die Folgewochen liegen dem Kreis Wesel noch keine Zahlen vor.

Insgesamt geht der Kreis Wesel aufgrund der Ankündigung der Firma AstraZeneca, weniger Impfstoff in die EU zu liefern, in den nächsten Wochen von Impfstoffknappheit aus.

An welchen Tagen finden Impfungen im Impfzentrum statt?

Impfungen werden im Impfzentrum in der Weseler Niederrheinhalle inzwischen an allen sieben Wochentagen in der Zeit von 8 Uhr bis 20 Uhr vorgenommen.

Seit Betriebsbeginn des Impfzentrums wurde die Anzahl der täglichen Impfungen fortlaufend erhöht, bis zuletzt auf rund 1.500 Impfungen an einem Tag (Samstag, 13. März 2021, sowohl BioNTech als auch AstraZeneca).

Wurden bereits Impftermine durch den Kreis Wesel gestrichen oder durch die zu impfenden Personen abgesagt?

Mit Ausnahme der kurzfristigen, wetterbedingten Ersatzangebote Anfang Februar sind fast alle Termine planmäßig durchgeführt worden.

Grundsätzlich wurden seit Beginn der Impfungen im Impfzentrum kaum Termine durch Impflinge abgesagt oder nicht wahrgenommen. Dies bezieht sich sowohl auf Impfungen mit dem BioNTech Impfstoff als auch auf Impfungen mit AstraZeneca. Genaue Zahlen zu BioNTech müssen bei der KVNo erfragt werden.

Das Interesse berechtigter Personengruppen an Impfterminen nimmt kontinuierlich zu.

Was passiert, wenn der Kreis Wesel nicht alle ihm pro Woche zustehenden Impfdosen verimpft?

Aus den zur Verfügung gestellten Vials des BioNTech-Impfstoffs ist es im Kreis Wesel durch gute Organisation, u. a. durch den Einsatz eines festen Stamms im Laborteam, und dem Einsatz von hochwertigen Spritzen gelungen, regelmäßig mehr Impfdosen zu generieren.

Statt der geplanten und vorgesehenen Entnahme von anfangs fünf, aktuell sechs Impfdosen pro Vial lag der Kreis hier regelmäßig bei gut der Hälfte der Vials bei sieben Entnahmen. Angebrochene Vials wurden und werden über eine Rückfallliste entsprechend am gleichen Tag verimpft. Nicht benötigte Vials wurden zurückgelegt, um mehr Termine über das Terminvergabesystem der KVNo transparent und chancengleich an die Gruppe Ü80 vergeben zu können.

Aus diesem Grund hat der Kreis Wesel eine bestellte Tageslieferung für den 22. Februar 2021 des BioNTech Impfstoffs einmalig zurückstellen lassen, da noch ausreichend Vials für die gebuchten Termine im Impfzentrum zur Verfügung standen. Der stornierte Impfstoff wurde im Landesdepot für den Kreis Wesel reserviert und steht dem Kreis Wesel weiterhin auf Abruf zur Verfügung. Das Vorgehen des Kreises Wesel war zuvor mit dem Land NRW abgestimmt worden. Mittlerweile liegt ein Erlass des Landes NRW vor, der dieses Vorgehen noch einmal bestätigt und der KVNo ermöglicht, mehr Termine für die Gruppe Ü80 im Kreis Wesel zu vergeben.

Wie funktioniert die Kontaktnachverfolgung im Kreis Wesel?

Die Kontaktnachverfolgung erfolgt im Kreis Wesel auf der Basis einer sogenannten Clusterstrategie, die die Kräfte auf die Verhinderung von lokalen Ausbrüchen, bzw. ihre Eindämmung konzentriert. Aufgrund der absehbar steigenden Infektionszahlen hat der Kreis Wesel ein Hilfegesuch an die Bundeswehr gerichtet und wird das Personal für die Kontaktnachverfolgung erneut aufstocken.

Wie ist das allgemeine Infektionsgeschehen, die Unter-Quarantänestellung und die Auslastung der Krankenhäuser im Kreis Wesel einzuordnen?

Die Zahl der Quarantänestellungen pro positivem Testfall war im Kreis Wesel bisher eher überdurchschnittlich hoch. Die Zahl der Verstorbenen sowohl in Relation zur Einwohnerzahl, als auch in Relation zur Zahl der Infektionen deutlich unterdurchschnittlich, wie den Daten des LZG entnommen werden kann. Die Belegung der acht Krankenhäuser im Kreis Wesel zeigt einen durchschnittlichen Verlauf. Sie ist in den vergangenen Tagen, trotz wieder steigender Infektionszahlen, nicht angestiegen.