Schafft es ein Wolf, sich flach wie eine Maus zu machen? Diese Frage beschäftigt derzeit die Wolfsbefürworter nach dem letzten Riss in Dinslaken.
Nach den neusten Rissen auf einer Schafweide in Dinslaken melden sich Wolfsbefürworter zu Wort. Nein- nicht über den 1,90 Meter hohen Zaun sei der Wolf gesprungen, sondern durch ein Schlupfloch im Zaun, was das Raubtier gefunden habe.

Kleines Loch im Zaun bietet Schlupfloch für den Wolf
Hier hatte der Wolf, oder die Wölfin „Gloria von Wesel“ einen Weg laut Bürgerforum Gahlen Wolf über, nicht unter einen wolfsicheren Zaun von 1,90 Meter gefunden, um ein trächtiges Kamerun-Schaf zu reißen.
Die fachmännische Aussage jedoch der Gegenseite, sprich die der Wolfsbefürworter, ist nach Sichtung der Fotos so eindeutig: der Wolf, oder die Wölfin Gloria von Wesel sprang nicht über den Zaun, sondern das hochintelligente Tier Wolf habe doch tatsächlich eine Lücke im Maschendrahtzaun gefunden. Besser gesagt: Der Wolf hat ein winziges, ungesichertes Schlupfloch gefunden, um auf die Weide zu gelangen.

In den sozialen Medien werden unter anderem Stimmen, wie vom Wolfskenner Jos de Bruin, laut, dass das Raubtier es geschafft habe, sich durch eine Lücke im Maschendrahtzaun Zugang auf die Schafweide verschafft zu haben, um anschließend dort ein trächtiges Kamerunschaf zu reißen.
Ob das Schaf nun hochträchtig oder weniger trächtig war, was Jos de Bruin aktuell ebenfalls in den sozialen Medien diskutiert, spielt derzeit keine Rolle.

Das wirklich Interessante ist jedoch: haben es die Wölfin Gloria oder ihr Bruder es tatsächlich geschafft, sich klein und flach wie eine Feldmaus oder eine Kanalratte zu machen, um sich durch ein minimales Loch im Maschendrahtzaun sich zwängen, um dann auf der Schafweide ein trächtiges Kamerunschaf zu reißen?
Tannenzapfen vor dem Schlupfloch
Laut Bürgerforum Gahlen sei dies unmöglich. Wie das Foto zeigt, liegen die Tannenzapfen selbst noch dann vor dem Loch, quasi vor der Haustür, als der Wolf sich laut Aussagen von Wolfskenner Jos de Bruin dort durchgezwängt haben soll, ohne die Zapfen zu berühren.

Laut Wolfskenner Jos de Bruin seien eindeutige Spuren am Zaun erkennbar. Er verweist auf ein Loch, wo er laut Aussage auf Facebook darauf verweist, dass er den Rest des Zaunes mit einer Hand hochdrücken könnte.
Hier stellt sich die Frage für Nicht-Wolfskenner: Wie groß ist eine ausgewachsene Wölfin oder ein Wolf? Schaffen sie es wirklich, sich durch eine faustgroße Öffnung in einem Maschendrahtzaun zu zwängen und vorab hier einen Durchgang frei zu biegen im Zaun, ohne dabei die vor der Tür liegenden Tannenzapfen zu berühren? Das Bürgerforum Gahlen Wolf bezweifelt die Aussagen der Wolfsbefürworter und von Jos de Bruin.

Wie flach kann sich dieses Tier auf seinem Raubzug machen, um durch kleine Schlupfwinkel an die Beute zu kommen?
Diese Frage muss wohl zukünftig auch von LANUV geklärt werden. Ein langer und schwieriger Weg liegt noch vor den Schafhaltern, als auch vor LANUV. Letzendlich geht es hier nicht um: „Wer hat Recht“, sondern darum: „Wie kann ich meine Schafe, oder Weidetiere vor dem Wolf sicher in Zukunft schützen, ohne dass der Tierschutz auf beiden Seiten auf der Strecke bleibt“?

Wie es auch in diesem Fall wieder erkennbar ist, scheint hier noch Aufklärungsbedarf zu bestehen, wie hoch überhaupt Sicherheitszäune im Außenbereich und im Naturschutzgebiet sein dürfen, um die Schafe vor dem Wolf zu schützen. Die Grenzen der Höhe für Schutzzäune im Naturschutzgebiet und im Außenbereich liegt bei 1,20 Meter.
Für alle Sicherheitszäune, unter anderem zum Schutz für Wild im Außenbereich von über 1,20 Meter, bedarf es einer gesonderten Baugenehmigung. Letzendlich sollte aber ein Schutzzaun laut Umweltministerin Ursula Heinen-Esser von 1,20 Meter zum Schutz gegen Wolfsangriffe völlig aussreichend sein.