Eine Serie von Drohnensichtungen hat am Montagabend für Unruhe in der Region gesorgt. Besonders brisant: Auch das Munitionsversorgungszentrum West (ehemals „Muna“) der Bundeswehr in Dorsten-Wulfen geriet ins Visier der unbekannten Fluggeräte, ebenso der Chemiepark Marl.
Der Einsatz der Polizei dauerte mehrere Stunden an, da bis Mitternacht weitere Sichtungen gemeldet wurden. Neben Polizeikräften am Boden kam für die Fahndung nach den Drohnen auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz.
Die Polizei steht im engen Austausch mit dem Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste NRW (LZPD NRW). Das LZPD NRW beheimatet neben der Polizeifliegerstaffel auch das Kompetenzzentrum Drohnen der Polizei NRW. Dort werden alle in NRW polizeilich dokumentierten Einsätze mit Drohnenbezug erfasst.
Da der Überflug mit Drohnen über sicherheitsrelevanten Gebieten und Infrastrukturbereichen, zu denen der Chemiepark gehört, verboten ist, hat die Polizei Recklinghausen ein Strafverfahren eingeleitet (§87 StGB Agententätigkeit zu Sabotagezwecken).
Zeugen, die möglicherweise gesehen haben, von wo aus Starts und Landungen stattgefunden haben, melden sich bitte bei der Polizei unter der 0800 2361 111.
Munitionslager der Bundeswehr im Fokus
Doch nicht nur der Chemiepark Marl, sondern auch weitere strategisch relevante Orte in der Region wurden von den unidentifizierten Flugobjekten überflogen.
Das Munitionsversorgungszentrum West in Dorsten, eines der zentralen Munitionslager der Bundeswehr, spielte in der Serie der Drohnensichtungen eine zentrale Rolle. Mehrere Drohnen wurden über dem Gelände gesichtet. Die ehemalige „Muna“, die bis heute ein wichtiger Bestandteil der militärischen Logistik ist, steht nun im besonderen Fokus der Ermittlungen. Die Bundeswehr und die zuständigen Sicherheitsbehörden prüfen derzeit mögliche Hintergründe.
Weitere Drohnen-Sichtungen in der Region
Neben dem Chemiepark Marl und dem Munitionslager in Dorsten tauchten Drohnen auch in den Städten Bochum, Oberhausen und Essen am Himmel auf. Das großflächige Auftreten der Fluggeräte lässt auf eine koordinierte Aktion schließen, doch die Motive und Hintergründe bleiben bislang unklar.
Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft
Die Drohnensichtungen werfen Fragen zur Sicherheit strategischer Standorte auf. Besonders sensible Einrichtungen wie das Munitionslager in Dorsten und der Chemiepark Marl stehen dabei im Mittelpunkt der Untersuchungen. Die Polizei und weitere Sicherheitsbehörden arbeiten eng zusammen, um die Herkunft der Drohnen zu ermitteln und mögliche Bedrohungen auszuschließen.