Tolle Erweiterungen des Unterrichtes sind möglich

Die Schermbecker Gesamtschule hat jetzt ein grünes Klassenzimmer

Schermbeck. Einige der Abiturienten des Jahres 2025 können bei der Rückschau auf ihre neunjährige Schulzeit an der Schermbecker Gesamtschule stolz berichten, dass sie stellvertretend für die mehr als 1000 Schüler des Schuljahres 2016/17 an der feierlichen Eröffnung des grünen Klassenzimmers auf dem Schulgelände teilnahmen.

Gestern wurde das „grüne Klassenzimmer“ der Gesamtschule Schermbeck offiziell seiner Bestimmung übergeben. Foto: Helmut Scheffler

Neben den Jungen und Mädchen der Klasse 5a und ihren Klassenlehrern Stephanie Rickers und Stefan Thein saßen gestern Morgen der Lehrerrat, Vertreter der Gemeinde und der Volksbank Schermbeck sowie Mitarbeiter mehrerer Firmen, die am Bau des rundlich angelegten grünen Klassenzimmers beteiligt waren, das etwa 70 Personen Platz bietet. In der Nacht hatten schon ungebetene Gäste „Einweihung“ gefeiert. Die Spuren des nächtlichen Gelages hatte der Hausmeister am Morgen rechtzeitig entfernt.

Schulleiter Norbert Hohmann dankte der Volksbank für die finanzielle Unterstützung in Höhe von 10 000 Euro. Durch den Verkauf von symbolischen Steinen kamen weitere 7500 Euro zusammen. Da der Garten- und Landschaftsbauer Meinolf Berger keine Planungskosten berechnete, die Uefter Firma „BWR Garten- und Landschaftsgestaltung“ das verwendete Material äußerst kostengünstig zur Verfügung stellte und durch die Mitbeschäftigung von Azubis die Arbeitskosten reduziert werden konnten, entstand schließlich sogar noch ein Überschuss, der für die weitere Schulhofgestaltung verwendet werden soll. Eine Tafel wird später an die Sponsoren erinnern. Hohmann dankte auch Lothar Kleinsteinberg, dem Mitarbeiter der Elektrofirma Hülsdünker, für die Erstellung eines Elektroanschlusses, sodass das grüne Klassenzimmer mit seinen goldgelben Sandsteinquadern in den Abend- und Nachtstunden auch beleuchtet werden kann.

In seinem Grußwort erinnerte Volksbank-Vorstandsmitglied Rainer Schwarz an die eigene Schulzeit in muffigen, dunklen Räumen, an Lehrer, die vorne standen und immer Recht hatten, an fehlende Gruppenarbeit und das Fehlen von „spannenden Fächern wie Wirtschaft oder Niederländisch“. Demgegenüber habe Schermbeck nun „eine aktive, sich engagierende weiterführende Schule“. In der Erinnerung an die Ovidsche Apotheose Cäsars wünschte Schwarz den Schülern, „dass dieses grüne Klassenzimmer ganz viele von euch zu zukünftigen Stars werden lässt.“

Reibungslose Zusammenarbeit

Christian Werner und Lothar Kleinsteinberg dankten für die unbürokratische Zusammenarbeit mit Klaus Neumann vom gemeindlichen Gebäudemanagement und für die reibungslose Zusammenarbeit mit der Volksbank-Projektleiterin Stefanie Fitting. Bürgermeister Mike Rexforth fasste sein Grußwort mit dem Satz zusammen: „Es ist ein hervorragendes Projekt von einer hervorragende Schule mit Unterstützung von hervorragenden Unternehmern entstanden.“

Musizieren mit schottischen Dudelsäcken

Im Rahmen der Feierstunde wurde beispielhaft präsentiert, welche Fächer künftig das grüne Klassenzimmer nutzen können. Sängerin Elisa Henzel bewies ebenso wie Johanna und Katharina Schulte beim Musizieren mit schottischen Dudelsäcken, dass das in der Form eines Amphitheaters angelegte Klassenzimmer sich für den Musikunterricht eignet. Carla Unverzagt und Ronja Buddenkotte ließen mit ihrem mathematischen Trick zum Erkennen einer gestrichenen Ziffer innerhalb einer sechsstelligen Zahl die Zuhörer erstaunen.

Erfahrungen mit zügellosen Frauen

Schülerin Leann Cordsen erinnerte beim Vortrag von Ovids „Pygmalion“ mit lateinischen Hexametern an den Künstler Pygmalion, der sich nach seinen schlechten Erfahrungen mit zügellosen Frauen entschloss, sich eine Frau aus Stein meißeln zu lassen und die Götter bat, sie lebendig werden zu lassen. Auch Deutschunterricht könnte erteilt werden, wie Schüler Philipp Anscheit beim Vortrag seines Poetry-Slam-Beitrags „Apokalypse“ bewies.

Dass sich das Klassenzimmer für chemische Experimente eignet, die in geschlossenen Räumen nicht möglich wären, demonstrierte Chemielehrerin Kerstin Niklas-Janas als Albert Einstein mit drei verschiedenen Experimenten stark exothermer Reaktionen.

Mehrstimmiger Kanon

Das grüne Klassenzimmer könnte sogar von großen Chören zum Einstudieren von Liedern genutzt werden. Das bewies Musiklehrerin Christina Spellerberg, als sie alle Gäste in ihre angebotene Mitmachmusik einbezog. Ihr mehrstimmiger Kanon „Unser grünes Klassenzimmer, Mensch, da sind wir platt“ bereitete allen Teilnehmern richtig viel Spaß. H. Scheffler

 

 

 

 

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.