Tiefer Weg wird Containerstandort für Flüchtlinge in Schermbeck

Tiefer Weg in Schermbeck wird Standort für Flüchtlings-Container – Schermbecker Schulen sind durch ukrainische Flüchtlingskinder voll.

Sieben potenzielle Standorte standen zur Diskussion, als der Bau-, Liegenschafts-, Wirtschaftsförderungs- und Tourismusförderungsausschuss des Rates der Gemeinde Schermbeck am 9. November darüber zu beraten hatte, wo die als Flüchtlingsunterkunft bestellte Mobilcontaineranlage aufgestellt werden soll. Die Abstimmung über die Beschlussvorlage war einstimmig. Man einigte sich auf den Standort „Tiefer Weg“.

Baurechtliche Erleichterungen

Aufgrund des raschen Handlungsbedarfes blieben außer Containern keine weiteren Optionen, da es nur für diese baurechtliche Erleichterungen in Form einer Duldung gibt. Die ist zwar auf zunächst zwei Jahre begrenzt, kann aber verlängert werden. Für massive Gebäude gibt es diese Erleichterungen nicht.

Passendes Grundstück fehlt, Markt ist leergefegt

Bürgermeister Mike Rexforth verwies auf das Jahr 2015. Auch damals hatte man einen festen Standort ins Auge gefasst. Als dann die Rahmenbedingungen geklärt waren, gingen die Flüchtlingszahlen zurück und das Projekt wurde nicht weiterverfolgt. Aktuell fehlt ein passendes Grundstück. Dass überhaupt Container kurzfristig geliefert werden können, ist schon alles andere als selbstverständlich. Der Markt ist wie leergefegt und die Preise sind sprunghaft gestiegen.

Schulen und Kindergärten laufen voll

Mit den 200 Flüchtlingen, die in Schermbeck noch erwartet werden, stößt die Gemeinde an ihre Kapazitätsgrenzen. Derzeit befinden sich 450 Flüchtlinge hier. Das sind bereits 100 mehr als 2015. „Auch Schulen und Kindergärten laufen voll“, fasste Mike Rexforth den aktuellen Stand zusammen. „Teilweise sind schon jetzt 30 bis 35 Kinder in einer Klasse.“

Dr. Stefan Steinkühler, Bündnis 90/Die Grünen, erinnerte daran, dass man die aktuelle Situation nicht mit 2015 vergleichen könne, da die Finanzlage damals eine deutlich bessere gewesen sei. Jetzt hofft man auf die Landesregierung. Ein Appell, die Kommunen zeitnah zu entlasten, ist bereits auf den Weg gebracht.