Jetzt ist er da – der Schnee.
Schlechte Zeit für Bussarde, denn bei einer Schneedecke haben Bussarde kaum eine Chance Mäuse zu fangen. Sie sind deshalb auf Fallwild angewiesen und nehmen dieses auch gerne an. Solange nur ein Bussard da ist, läuft alles ruhig und friedlich ab.
In der Üfter Mark und rund um Schermbeck gibt es viele Bussarde. Der Erler Fotograf Heinz Nienhaus hatte sich im letzten Jahr auf die Lauer gelegt und harrte etliche Stunden auf einer Ansitzhütte aus, um diese Porträtaufnahmen einzufangen. Die Freude für den Fotografen war natürlich immer dann besonders groß, wenn ein Bussard mal seinen Flügel ausbreitete. „Sonst passiert da nicht sehr viel und es wird schon nach kurzer Zeit ziemlich langweilig“, so Heinz Nienhaus.
Spannend wird es erst, wenn es um Beute geht.
„Sobald aber ein zweiter oder sogar dritter Bussard erschien, wurde die Sache richtig spannend. Dann hat nämlich die Kraft entschieden, wer fressen darf und wer nicht, denn durch das Ausbreiten der Flügel wird die Beute gesichert“, so der Fotograf.
Für Heinz Nienhaus war das Beutesichern immer ein untrügerisches Zeichen dafür, dass irgendwo ein zweiter Bussard im Anmarsch war und das endlich bald etwas passiert wird. Erkenntnis: Fühlt der Neuankömmling sich überlegen nimmt der Bussard eine imposante Drohstellung ein, indem er mit hochgerissenen Flügeln auf den Kontrahenten zugeht.
Wenn dieser nicht von alleine das Feld räumt, kommt es zu einem oft blitzartigen Angriff. Fühlen sie sich ebenbürtig scheuen sie sich auch nicht, ihre messerscharfen Krallen dabei einzusetzen. Dass es aber zu ernsthaften Verletzungen kam, konnte der Naturfotograf nicht beobachten. Auf jeden Fall stand der Sieger schnell fest. Der Unterlegen machte sich aus dem Staub und wartete meist in gebührendem Abstand auf seine Chance. „Der Sieger konnte aber noch lange nicht in Ruhe fressen. Es kamen immer wieder andere Bussarde, die sich mit ihm messen wollten. Ich hatte an einem Tag innerhalb von drei Stunden sieben verschiedene Bussarde an der Futterstelle gesehen. Da war richtig was los, nur das Wetter hat mal wieder nicht mitgespielt“, berichtet Heinz Nienhaus.