Pflegekosten bei Pflegestufe III

Was kostet das Leben in einem Pflegeheim im Monat? Diese Frage stellen sich viele Menschen, die entweder für sich selber entschieden haben, in so einer Einrichtung ihren Lebensalltag zu verbringen, oder Angehörige, die nicht in der Lage sind, Mutter oder Vater zu Hause zu pflegen.

Ein Thema, worüber nicht gerne gesprochen wird. Zum einen plagt den Angehörigen nicht nur das schlechte Gewissen darüber, dass sie selber nicht in der Lage sind, Mutter oder Vater in den eigenen vier Wänden zu pflegen. Dann spielt hier die Erziehung eine weitere Rolle, denn – über Geld spricht man nicht! Darüber hinaus ist es im Vorfeld sehr schwer, eine komplette Kostenaufstellung zu bekommen.

Meine Mutter lebt nunmehr fasst seit zehn Jahren, gestartet mit Pflegestufe I, im Seniorenhaus St. Martin in Raesfeld. Ein kleines Haus in Raesfeld, was durch die liebevolle Pflege der Mitarbeiter und das große ehrenamtliche Engagement einen hervorragenden Ruf hat. Das Haus gehört dem Verbund caritativer Seniorenhäuser Dekanat Borken gGmbH an.Pflekosten bei Pflegestufe III

Die monatlichen Gesamtkosten

Wie hoch letztendlich die Kosen für den Aufenthalt bei meiner Mutter sind, liegen mir seit einigen Tagen in einer Gesamtrechnung von Mai 2014 schwarz auf weiß vor. Insgesamt belaufen sich die monatlichen Kosten für meine Mutter auf 4202,- Euro.

Was ist in den Kosten enthalten?

In dem Betrag enthalten ist die allgemeine Pflegestufe III von 86,78 Euro (monatl. 2603,40 Euro), Altenpflegeumlage von 2,99 Euro (89,79 Euro), die Unterkunft kostet 17,85 Euro pro Tag (535,50 Euro), die Verpflegung täglich 13,75 Euro (561,55 Euro), sowie die Investitionskosten für ein Einzelzimmer, was immer das auch bedeutet, beläuft sich auf 561,55 Euro im Monat.

Wer übernimmt die Kosten?

Wer aber zahlt den Aufenthalt und die Pflege? Ausgehen kann man, dass eine Frau, die im Jahre 1919 geboren ist, drei Kinder aufzog und mit 38 Jahre Witwe wurde, kaum diesen Betrag von ihrer Witwenrente aufbringen kann.

So wird die Summe wie folgt aufgeteilt. Die Pflegekasse der gesetzlichen Krankenkasse Barmer übernimmt 1550,- Euro, der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) 561,55 und das Sozialamt (LWL) 2091,10 Euro.

Einbehalten wird die komplette Rente, ein monatl. Taschengeld in Höhe von zirka 150,- Euro stehen meiner Mutter im Monat für persönliche Ausgaben wie Friseur, Fußpflege etc. zur Verfügung.

Fazit: Selber pflegen ist günstiger

In Anbetracht dieser enormen Summe wird es immer verständlicher, dass sich viele Angehörigen für eine Hauspflege mit einer polnischen Pflegehilfe entscheiden. Darüber hinaus stellt sich mir auch die Frage, warum gibt es in so vielen Pflegeheimen einen Pflegenotstand? Reicht das Geld nicht aus, um Fachkräfte einzustellen, oder wird hier eine falsche Politik betrieben, die dann auch noch zulasten der pflegebedürftigen Personen geht?

Zum Glück hatte ich mich damals für das richtige Haus entschieden, denn trotz dieser enorm hohen Kosten scheint es meiner Mutter dort so gut zu gefallen, dass sie ihr selbst erwünschtes Alter bei weiten übertroffen hat.

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