Neue rollende Waldschule des Hegering

SCHERMBECK. Am 25 September findet das Hegeringfest auf dem Hof von Albrecht Berger in Schermbeck Bricht statt.
Vorgestellt wird an diesem Tag die neue „rollende Waldschule“ des Hegerings Schermbeck, die nach 18 Jahren ein neues Kleid bekommen hat. „Jahrelang hat die Waldschule ihren Dienst getan. rollende Waldschule Schermbeck

 

Vieles war aber nicht reparabel und verkehrsuntauglich, sondern auch nicht mehr zeitgemäß“, so Hegeringleiter Karl-Josef Göderz. Zukünftig wird die rollende Waldschule nun mit einem neun Outfit wieder unterwegs sein, um vor allem Kindern, aber auch Erwachsenen die heimische Tierwelt näher zu bringen. „Das ist auch nötig, denn mittlerweile kommt es zu einer zunehmenden Entfremdung der Bevölkerung hinsichtlich der Natur, besonders in den Städten.IMGP0144

Die Kinder wissen gar nicht mehr, woher die Milch kommt“, weiß aus seiner langjährigen Erfahrung Karl-Josef Göderz, der seit 38 Jahren Jäger ist, zu berichten. „Die erste Frage, die ich den Kindern stelle ist: Was habe ich hier? Da wird der Steinmarder sehr häufig als Erdmännchen angesehen. Deshalb genießt er einen besonderen Status und ist gleichzeitig Maskottchen der rollenden Waldschule“.
Die Wissenslücken und die zunehmende Entfremdung von der Natur wird immer größer. Es ist schon sehr bedenklich, wenn ein Reh nicht mehr von einem Hirsch unterschieden werden kann. Bei Stadtkindern ist dies noch erklärbar, aber wenn mittlerweile Kinder vom Land glauben, dass ein Reh das Kind einer Hirschkuh ist, dann ist der Aufklärungsbedarf hier sehr groß“, bedenkt Göderz.
Sowohl bei Kindergärten und an Schulen, aber auch in Altenheimen und bei Festen, stoppt die „rollende Waldschule“.

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Die Planungsphase des neuen Anhängers hat über ein Jahr gedauert. Im Gegensatz zu früher ist die Schule nicht mehr begehrbar, sondern nur noch von außen einsehbar. Darüber hinaus
wurde der weiße Anhänger anstatt mit Fotos, mit Jagdbildern des niederländischen Malers Rien Poortvliet gestaltet. Auf die Genehmigung der Familie zur Freigabe wartete der Hegering fast neun Monate. „Das Warten hat sich gelohnt, denn die Bilder, auf Folien gezogen, sehen sehr eindrucksvoll aus“, freut Karl-Josef Göderz.

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Ebenfalls neu gestaltet wurde das Innenleben des Anhängers. „Wir haben uns auf heimische Tierarten beschränkt, die regelmäßig erneuert werden müssen, denn bestimmte Präparate stellen wir auch zum Berühren aus. Durch die vielen Streicheleinheiten ist der Verschleiß höher“, sagt Göderz.
Um den Bestand der Waldschule aktuell zu halten, setzt Göderz auf Präparatspenden. Allerdings müssen Präparate von geschützten Tieren alle dokumentiert werden. Ein Privatbesitzt ist verboten. Nur Institutionen, die diese für wissenschaftliche oder Lehrzwecke benutzen, ist der Besitz von Präparaten geschützter Tiere erlaubt.

Bis heute hat die neue „Waldschule“ rund zehn Testläufe gemacht. Mittlerweile ist die Nachfrage groß, insbesondere von Schulen und Altenheimen.
Wer Interesse an einer Veranstaltung mit der rollenden Waldschule hat, oder Präparate zur Verfügung stellen möchte, kann sich gerne bei Karl-Josef Göderz melden. Tel.: 01722121278

Petra Bosse/Foto privat