Nachhaltigkeit im Garten wird immer wichtiger

Nachdem der Winter noch ein kurzes Gastspiel gegeben hatte, kann es im Garten nun so richtig losgehen. Damit kann man nicht nur sich, sondern auch der Natur etwas Gutes tun – denn Nachhaltigkeit ist beim Gärtnern das große aktuelle Thema.

Ein klarer Trend der letzten Jahre bringt die Nachhaltigkeit in den Vordergrund. Viele Gartenbesitzer möchten weg vom reinen Systemgarten mit akkurater Rasenfläche und einigen Blumen, der viele Arbeit mit nur wenig Natur belohnt.

Statt dessen sind ökologisch aufgewertete Gärten im Kommen. Hier sollen sich Menschen und Tiere gleichermaßen wohl fühlen. Damit reagieren viele Gartenbesitzer auf die großen Herausforderungen unserer Zeit: Insektensterben, Wasserknappheit und biologische Verarmung sollen wenigstens auf dem eigenen Grundstück etwas entgegen gesetzt werden.

So kann man im Garten beispielsweise verschiedene Räume schaffen, die jeweils einem anderen Zweck dienen. Wer sich etwa eine schöne neue Terrasse anlegt, um darauf mit Familie und Freunden gemütlich zu feiern, könnte an anderer Stelle vielleicht eine „wilde Ecke“ mit insektenfreundlichen Pflanzen zulassen.

Heimische Pflanzen im Garten

Bei den Pflanzen bieten sich heimische Sorten an. Diese sind nicht nur an unser Klima besser angepasst. Sie sind außerdem für unsere einheimischen Insekten viel attraktiver, was auch anderen Kleintieren und Vögeln zugute kommt. Exotische Pflanzen hingegen sollte man vermeiden. Wer seinen Garten mit außergewöhnlichen Pflanzen schmücken möchten, könnte zum Beispiel alte Sorten wieder entdecken. In den meisten Gärtnereien oder Baumschulen kann man alte Obst- oder Gemüsesorten finden, wie sie unsere Vorfahren noch angepflanzt haben. Diese haben oft viel mehr Geschmack, und sorgen nicht nur kulinarisch für Aha-Momente.

Wildblumen im Garten

Wer ein Stück Rasen einem anderen Zweck zuführen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Wie wäre es mit einer insektenfreundlichen Blumenmischung? Inzwischen gibt es recht gut sortierte Saatpakete, die aus einem Stück Erde ein wahres Bienenparadies machen können. Oft sind die Mischungen so durchdacht, dass sie den ganzen Sommer immer andere Blüten hervorbringen. So wird nicht nur den hungrigen Insekten geholfen, sondern auch optisch etwas geboten.

Wasser sparen

In den Dürrejahren 2020 und 2021 wurde vielen Menschen erstmals bewusst, dass auch in unseren Breiten Wasser eine endliche Ressource ist. Um den Verbrauch zu senken, gibt es auch hier einfache Tipps. So kann man etwa den Boden zwischen den Pflanzen mit Mulch bedecken, um die Verdunstung gering zu halten. Wer einen Teil seines Rasens nicht ständig braucht, kann diesen auch einfach etwas wachsen lassen: Je länger das Gras, desto mehr Feuchtigkeit kann hier gebunden werden. Auch wer kurzen Rasen bevorzugt, kann mit einem modernen Rasenmäher zum Wassersparen beitragen: Mäher, die den Rasenschnitt nicht im Korb fangen, sondern zu kleinem Mulchschnitt verarbeiten, helfen Nährstoffe und Feuchtigkeit im Gras zu bewahren. Natürlich ist auch eine Regentonne eine gute Investition, denn so verschwindet das kostbare Nass nicht einfach in der Kanalisation.

Schottergärten adé

Schottergärten waren eine Zeitlang beliebt und galten als pflegeleicht. Allerdings hat hier inzwischen ein Umdenken stattgefunden. Es hat sich herumgesprochen, dass sich die Steinflächen im Sommer stark aufheizen, heimischen Tieren und Pflanzen keine Nahrung bieten und zur Flächenversiegelung beitragen. Mit Nachhaltigkeit hat das wenig gemein. Daher werden viele geschotterte Flächen inzwischen wieder naturnaher gestaltet. Mit dem richtigen Pflanzenmix kann man die toten Flächen wieder beleben und hat trotzdem kaum weniger Arbeit, als mit einem Schottergarten. Wer eine größere Fläche umgestalten will, kann angesichts des zu bewegenden Gewichts auch eine Fachfirma beauftragen.

Natürliche Düngung für den Garten

Der gute alte Komposthaufen hatte schon Sinn: Schon in alter Zeit wurde hier alles deponiert, was aus der Küche und bei der Gartenpflege übrig geblieben war. Über einige Wochen wurde der Abfall dann zu wertvollem Humus. Heutzutage legt der Kompost hingegen den Turbo ein: Bei modernen Schnellkompostern reift die nährstoffreiche Erde bereits in sechs bis zwölf Wochen heran. Und das Beste dabei – man riecht nichts davon.

Ergänzen kann man die Nährstoffgabe durch Hornspäne. Diese sind ein guter Langzeitdünger und belasten nicht das Grundwasser, wie es beim übermäßigen Einsatz von Kunstdünger oft der Fall ist. Wer gerne Kaffee trinkt, kann auch den Kaffeesatz gut verwenden – einen Tipp findet man hier.

Benjeshecke und Trockenmauer

Wenn vom Baum- und Strauchschnitt in den kalten Monaten Äste und Zweige übrig geblieben sind, muss man nicht unbedingt den Weg zum Bauhof antreten. Stattdessen kann man mit wenig Aufwand eine einfache Totholzhecke anlegen. Zwischen den aufeinandergelegten Hölzern finden viele Tiere ein neues Zuhause. Das fand auch schon der auf Nachhaltigkeit bedachte Landschaftsgärtner Hermann Benjes heraus, nach dem die Heckenform benannt ist.

Ebenfalls leicht zu erstellen ist eine Trockenmauer aus Bruchsteinen. Diese bietet nicht nur einen dekorativen Hingucker, sondern auch Lebensraum und Versteckmöglichkeiten für viele Kleintiere, was wiederum auch Vögel anlockt. Wer möchte, kann die Ritzen auch mit passenden Pflanzen verschönern.

Wasser und Energie vom Carport

Ein Carport ist eine praktische Ergänzung über der Stellfläche am Haus – aber kann er auch Nachhaltigkeit fördern? Das geht tatsächlich: Viele Anbieter haben sich auf die Wünsche der Kunden eingestellt. Intelligente Wasserableitungen in einen Regenwasserspeicher oder Solarmodule zur Energiegewinnung sind daher längst auch bei den Fachfirmen angekommen.

Lebensraum Zaun

Buchsbaum- oder Thujahecken waren lange Zeit in fast allen Vorgärten zu sehen. Für die heimische Tierwelt bieten sie allerdings so gut wie keine Vorteile. Wer keine heimische Hecke pflanzen möchte, kann auch mit einem schön bepflanzten Zaun Akzente setzen. Ein aus nachhaltig angebauten Hölzern angefertigter Holzzaun, der etwa mit Ramblerrosen oder Kapuzinerkresse bepflanzt ist, wird zum wahren Bienenparadies. Am Zaun kann man auch gut Nistkästen für die gefiederten Gartenbewohner anbringen.

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