Bauern hoffen, dass die Ernte nicht zur Hängepartie wird
Das Tief Michaela ist der Grund dafür, dass es an zahlreichen Orten innerhalb von 24 Stunden so viel regnet, wie sonst in einem ganzen Monat. „Die Mähdrescher stehen still“, sagt Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel. Während die Gerstenfelder im Rheinland bereits zu einem Drittel abgeerntet worden seien, müssten viele Bauern jetzt auf das Sommerwetter warten. „Es besteht die Gefahr, dass die Ähren abknicken und die Erntebedingungen erschwert werden“, so der Vorsitzende.
„Um die Gerste ernten zu können, muss einige Tage die Sonne geschienen haben, sodass das Korn trocken ist. Sonst ist die Feuchtigkeit in den Körnern zu hoch und das Getreide kann nicht gelagert werden“, erklärt der Vorsitzende. Der Dauerregen soll am Donnerstag aufhören. Allerdings bleibt es unbeständig. „Die Bauern hoffen jetzt, dass die Ernte nicht zur Hängepartie wird“, sagt Wilhelm Neu.
Eigentlich hätte die Gerstenernte rund eine Woche früher starten können durch den milden Winter, das sonnige Frühjahr und die sommerlichen Temperaturen. „Die Aussichten für Ertrag und Qualität sind trotzdem positiv“, hebt der Vorsitzende hervor.
Im Rheinland wachsen auf etwa 28 900 ha Wintergerste und auf 104 971 ha Weizen. An Getreide wurden auch Roggen (3 677 ha) und Triticale (6 900 ha) im Rheinland angebaut. Die Rapsfläche beträgt etwa 17 943 ha. Im vergangenen Jahr wurden Durchschnittserträge von 84,4 dt/ ha beim Weizen und 71 dt/ha bei der Gerste gedroschen.