Lernen durch Schmerz – Strafaktion, Stromstöße und Schuhcreme

SCHERMBECK. Wer nicht hören will, muss fühlen. Eine Devise, die bei den Kilianer mittlerweile angekommen sein müsste, denn alle Schützen wissen: Bei Vergehen und Straftaten vor, und während der Schützenfesttag droht am Kilian-Dienstag die Strafbank.

Und so kam es auch. Zehn geschworene Kilianer tagten und berieten sich mehrere Stunden lang.

Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen.

Am Ende war klar: Höchststrafe für Thomas Wittwer, Reitermädchen Jessi Lange, Phillip Nuyken sowie Ralf Daunheimer und Heinz Hermes, die sich nicht an dem Kilian-Motto „Ordnung, Einigkeit und Frohsinn“ hielten.

Wie im Jahr begrüßte Leutnant Christian Hötting die Besucher und rieb sich im Vorfeld die Hände, um die ertappten Sünder im wahrsten Sinne des Wortes vorzuführen.Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen.
Gestartet wurde mit Bernd Holtmann, der über das Jahr verteilt, gleich mehrere Vergehen begannen hat. Er musste während der kompletten Aktion schweigen, bekam ein extravagantes T-Shirt in der Farbe Malve mit Klöppelspitze an und musste Tasso Stiebel bedienen und gehorchen. Keine leichte Aufgabe für Bernd Holtmann. „Nicht sprechen war für mich die Höchststrafe“, so Holtmann am Ende.

Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen. Reitermädchen Jessi Lange (l.) musste unmengen kaltePommes mit Senf essen.
Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen. Reitermädchen Jessi Lange (l.) musste unmengen kaltePommes mit Senf essen.

Reitermädchen Jessi Lange tanzte während des Umzuges aus der Reihe, um Pommes essen zu gehen. Als Strafe dafür bekam sie an diesem Nachmittag gleich eine riesige Portion alter Pommes serviert, die sie mit Senf und Majo essen mussten.
Weiter ging es Thomas Wittwer. Hier kam das Sprichwort „lernen durch Schmerz“ voll zum Tragen.

Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen.Da Thomas Wittwer zukünftig mehr Disziplin an den Tag legen soll, bekam er eine Stromfußfessel verpasst.
Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen.Da Thomas Wittwer zukünftig mehr Disziplin an den Tag legen soll, bekam er eine Stromfußfessel verpasst.

Damit er zukünftig lernt, Kommandos zu befolgen, wurde Wittwer mit einem Stromhalsband am Fußgelenk ausgestattet. Herr der Schaltstation war Wolfgang Lensing, der sichtlich Spaß daran hatte, den Knopf zu drücken. Wie ein junger Hengst hüpfte bei jedem Stromstoß der Bestrafte hoch und gelobte Besserung. Darüber hinaus musste er auf Kommando in Form von sportlichen Höchstleistungen eine Paracour von Stühlen überspringen und durch Bänke krabbeln.

Kreativ weiter ging es bei Kalle Herms und Ralf Daunheimer. Beide beginnen den Fehler, braune oder blaue Schuhe zum schwarzen Anzug zu tragen. Ein „No go“ wie die Jury befand und bestraft gehört. Damit das nicht vorkommt, bekamen die zwei die neuste Mode aus der Schuhwelt in verpasst.

Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen.

Schwarze Schuhcreme auf nackten Fußfüßen sorgten für bequeme und farblich passende Schuhe zum Anzug. Und was sagte im Anschluss Karl-Heinz Herms zu seinen neuen Schuhen? „Absolut bequem. Die würde ich mir sofort noch einmal kaufen“.

Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen.

Wer andere Frisuren, wie Haarknoten bei Männern, während des Gottesdienstes lobt, wie Phillip Nuyken es getan hat, der kam an einer Strafe ebenfalls nicht vorbei. Ein Grund dafür, dass er eine neue Frisur verpasst bekam. Mit Klebeband, Strumpfhose und Schere machten sich die Reitmädels an die Arbeit und verpassten dem Schützen eine innovative Haarknotenfrisur nach dem Vorbild vom Schüppenkönig Lukas Maile.

Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen. Die Frisur des Schüppenkönigs 2016 Lukas Maile, diente als Vorlage für Phillip Nuyken.
Die Kiliangilde Schermbeck bestrafte am Dienstagnachmittag mehrere sündige Schützen. Die Frisur des Schüppenkönigs 2016 Lukas Maile, diente als Vorlage für Phillip Nuyken.

Die Besucher bogen sich vor lachen und alle „Verurteilten“ freuten sich dann, dass endlich der Bataillonsnachmittag vorbei war. Petra Bosse