Der neue König in Schermbeck kommt aus Amerika. Beim Erler Schützenverein und der Kiliangilde Altschermbeck wäre das so nicht möglich
Dieses Schützenfest wird in Schermbeck mit Sicherheit in die Geschichte eingehen. Erstmalig schoss hier ein Amerikaner den Vogel ab.
Der Amerikaner Scott Michael Larocca aus Chicago ist neuer Schützenkönig der Kilian-Schützengilde Schermbeck. An der Vogelstange besser bekannt als „Scotty“, holte er vergangene Woche mit dem 409. Schuss den Vogel von der Stange. Und auch die neue Königin an seiner Seite, Kate Richard (34 J.), ist waschechte Amerikanerin. Sie wohnt in Michigan (Detroit).

Einmal ein deutsches Schützenfest erleben wollte der König Scott Michael Larocca, alias Scotty. Dass es dazu gekommen ist, war eher Zufall. Der Schermbecker Schütze und Major Thomas Wittwer hatte ihn vor Jahren bei einem Amerikabesuch kennengelernt und von dem Fest berichtet. Schnell fasste der gebürtige Kalifornier bei einem Besuch in Deutschland Fuß bei den Kilianern.

Zum ersten Mal war Larocca im Jahr 2016 beim Schützenfest. Schon damals betonte er, dass ihm die Tradition gut gefalle und diese ihm das Gefühl einer Familienzugehörigkeit vermittele. 2019 war er als Ehrenherr auf dem Thron – und ist jetzt neuer König.
Schwierig einen König zu finden
Was in Schermbeck möglich ist, werde es beim Erler Bürgerschützenverein nicht geben, sagt Präsident Arno Brömmel. „Wer bei uns auf den Vogel schießen möchte, muss fünf Jahre in Erle wohnen und drei Jahre ununterbrochen Mitglied im Verein sein“, erklärt er.

Das Gleiche gelte auch für die Altschermbecker Kiliangilde, so Präsident Gregor Zens. Allerdings könne es eine Ausnahme geben. „Mittlerweile ist es schwierig, einen König zu finden. Deshalb lassen wir schon mal fünf gerade sein, wenn König oder Königin aus der näheren Umgebung wie Erle kommen oder ehemalige Schermbecker waren.“ In Altschermbeck sei es Grundvoraussetzung, um auf den Vogel schießen zu dürfen, dass der Schütze mindestens seit fünf Jahre in der Schützenliste eingetragen ist.
