Esel sind nicht dumm – Eselausritt in Schermbeck Damm

Esel sind keine dummen Tiere. Sie wägen ab und sind intelliegent. Das lernten die Besucherinnen auf der Degis-Farm in Schermbeck-Damm.

Nicht auf dem Rücken eines Pferdes, sondern auf dem Rücken von einem Esel, lag das große Glück von Mila (6), Finja (4), Mara (10) und Kira (7). Die vier Mädchen aus dem nahen Ruhrgebiet kamen am Samstagmittag auf die Degis-Farm zu einem Eselausritt nach Schermbeck-Damm.

Reiten auf einem Esel in Damm
 Kira, Mara, Mila und Finja vor dem Eselausritt mit Andrea Terstegen und Tochter Viktoria (v. l.).

Tiefenentspannte Esel

Hier lernten sie den Franzosen Parcival, der immer nur dummes Zeug im Kopf hat, die tiefenentspannte Susi, Prinz Bruce, den kleinsten und ältesten Esel, sowie Lisa kennen. Mit einer Eselsgeduld standen die Tiere auf dem Hof und begrüßten mit einem kurzen Wimpernaufschlag ihre Gäste. Sie zeigten sich gelassen, dafür war die sechsjährige Mila Stief aus Gelsenkirchen umso aufgeregter. „Meine Tochter war bereits um sieben Uhr wach und fragte, wann es endlich losgeht“, erzählt ihre Mutter.

 

Bevor es aber im Eselsattel durch die Felder ging, stand die Pflege der Vierbeiner auf dem Programm. Die Esel von Andrea Terstegen und Tochter Viktoria standen mit stoischer Ruhe im Schatten und ließen die „Schönheitspflege“, schon fast genüsslich, über sich ergehen. Anfänglich noch zögerlich machten sich die Mädchen an die Arbeit.

Reiten auf einem Esel in Damm

Ein Esel wäre kein Esel, wenn er nicht zu seinen Reitern vor dem Austritt Vertrauen aufbauen müsste. So schmusten die Kinder mit ihrem Reittier und die kleinen Kinderhände liebkosten und streichelten liebevoll das Fell der Grautiere.

Schnell merkten die Kinder, dass ihre Huftiere völlig harmlos sind und die anfängliche Angst schwand nach jedem Bürstenstrich immer mehr dahin. Was aber unterscheiden Esel und Pferd? Warum gelten Esel als stur? Andrea Terstegen hatte auf alle Fragen eine Antwort parat und wusste viel über ihre Tiere zu erzählen.

So auch, dass die Tiere keinen Eigengeruch besitzen. Dies war für die kleinen Mädchen neu. „Esel haben, im Gegensatz zu Pferden, keine wasserabweisende Schicht. Die brauchen sie in Afrika auch nicht und deshalb sind sie geruchsneutral“, lautete die Erklärung von Terstegen.

Warum ein Esel kein „sturer Esel“ ist, das wissen die Kinder nun auch. „Ein Esel, der stehen bleibt, ist nicht stur. Er checkt erst mal die Lage ab, wo er gerade ist. Die vermeintliche Sturheit ist in Wirklichkeit also ein genaues Abwägen der Situation. Dies ist wichtig, wenn er zum Beispiel in den Bergen ist. Deshalb ist es schwierig, einen Esel zu führen.“

Reiten auf einem Esel in Damm

Keine dummen Tiere

Und weiter: Das Sprichwort „Du dummer Esel“ sollen die Mädchen zukünftig als Kompliment auffassen denn: „Esel sind hoch intelligent und weder dumm noch stur. Sie strahlen eine enorme Ruhe aus und dort, wo ein Pferd schnell kapituliert und sich seinem Schicksal fügt, zeigt der Esel ganz klar, dass er anderer Meinung ist“, ergänzte Terstegen.

Nach der Schönheitspflege und vor dem Eselausritt ging es weiter auf den Parcours zum Kennenlernen. „Ein Esel geht schließlich nicht mit jedem mit, denn sie brauchen Vertrauen, bevor sie mit ihrem Reiter durch dick und dünn gehen“, lautete die Erklärung von Terstegen.

Und wie das funktioniert, begriffen die Kinder schnell. Über Worte wie „toll gemacht“ oder „das schaffst du“ munterten sie die Grautiere auf, sich durch Halle von links nach rechts und zurück, führen zu lassen.

Reiten auf einem Esel in Damm

Dann war es soweit: Endlich durften sich die Mädchen zum gemeinsamen Austritt auf den Rücken ihrer Tiere setzten. Nicht im Galopp, dafür gemütlich ging es durch die Wiesen in der warmen Aprilsonne. Am Ende dieser Tour waren Mara, Finja, Kira und Mila stolze Besitzerinnen eines Eselführerscheins.

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celawie
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