Hildegard Daldrup – Neuer Ärger vorprogrammiert?

Pflanzaktion am Mühlenteich in Gahlen nicht mit Grundstückseigentümer abgesprochen

Die Gahlener Umweltaktivistin Hildegard Daldrup zieht ihr Ding, wie sie heute sagt, durch. „Egal wie“.

Aktuell ist Hildegard Daldrup dabei, die Böschung am Gahlener Mühlenteich, Rückseite des neuen Feurwehrgebäudes, zu bepflanzen unter dem Motto: „Hurra, Hurra – Wir bepflanzen die Böschung am Gahlener Mühlenteich, wir spielen, musizieren und haben viel Spaß“ (wir berichteten).

Jetzt äußerte sich Bürgermeister Rexforth zu dieser Aktion am Gahlener Mühlenteich: „Die Aktion ist ohne Erlaubnis des Grundstückseigentümers erfolgt! Eine Prüfung läuft!“ Am Donnerstag bestätigte Rexforth erneut, dass die Bepflanzungen für die Baumaßnehmen alle entnommen werden müssen. Da führe kein Weg dran vorbei.

Hildegard-Daltrup-Gahlen
Hildegard Daldrup (l.) will ein blühendes Gahlen und keinen tristen Mühlenteich. Foto: privat

Neuer Ärger steht bevor

Bereits im Frühjahr sorgte die Rentnerin für Unruhe in der Gemeinde. Sie stoppte unter anderem zwei Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes, um das Mähen der Grünflächen zwischen dem Rathaus und dem nahen Parkplatz zu verhindern. Jetzt steht neuer Ärger für Daldrup an. Die ganze Aufregung über ihre Aktion für ein „blühendes Gahlen“ kann Daldrup jedoch nicht ganz nachvollziehen. „Ich bin schon seit sechs Wochen damit zugange und bekomme nur positive Resonanzen, so Daldrup. Angefangen habe es, laut Daldrup bereits vor Wochen, als alle Bäume und Sträucher für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses und für die neue Beton-Mauer in diesem Bereich entfernt wurden.

Neugestaltung des Mühlenteichumfelds

Fakt ist jedoch, dass die Gemeinde Schermbeck laut Jürgen Höchst, Eigentümer des Walls am Mühlenteich ist. „Der Wall wird im Rahmen der geplanten Aufwertung des Mühlenteichumfelds mit Geldern aus dem Förderprogramm ebenfalls völlig neu gestaltet“, so Jürgen Höchst, Vorsitzender Heimatverein Gahlen.

Dazu gehöre auch, so Höchst, dass der Teich mit einer Steinmauer eingefasst wird. „Die derzeitige Befestigung rund um den Teich muss durch eine Mauer entlang des Uferwegs stabilisiert werden. Der Boden hier rutscht immer weiter ab“. Mit den Arbeiten sollte eigentlich schon in diesem Jahr begonnen. Laut Höchst musste jedoch der Start bedingt durch Corona auf das nächste Jahr, sprich Frühling, verschoben werden.

Mühlenteich-Gahlen-Förderprogramm-Dorf
Damit das Erdreich zukünftig nicht im Teich vesinkt, muss eine neue Mauer für Stabilität sorgen.

Daldrup kann sich mit der Planung nicht anfreunden

Besonders was die Gestaltung rund um den Mühlenteich anbelange, kann und will die 74-Jährige sich damit nicht arrangieren. „Wenn ich mir die Planungen anschaue, sehe ich überall nur wenige Pflanzstellen und viele Steinbänke, sowie zwei neue Aussichtsplattformen“, fügt Daldrup hinzu. „Was der Heimatverein vorhat, werde ihc ganz sicher nicht akzeptieren und deshalb auch weiterhin meine Blumen am Wall anpflanzen“.

Ein kurzes Vergnügen für die Bepflanzung, denn wie Jürgen Höchst sagt, werden alle Pflanzen im Frühjahr, spätenstens wenn die Bagger anrollen, wieder entfernt werden müssen. „Gerne kann Frau Daldrup sich dann später, wenn die Umbaumaßnahmen abgeschlossen, hier mit ihren Ideen und Pflanzaktionen einbringen“, fügt beschwichtigend Höchst hinzu.

Kein Fass aufmachen

Daldrup sieht die Sache jedoch anders. „Ich möchte hier kein großes „Fass aufmachen“, keinen Ärger und keine Konflikte heraufbeschwören, sondern einfach nur mit den Kindern Spaß haben und etwas für die Umwelt gestalten“.

Mit den Geldern aus dem EU-Förderprogramm Dorferneuerung soll die komplette Maßnahme der Aufwertung des Mühlenteichumfeldes, dass Herzstück des Dorfkerns, aufgewertet werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 187.000 Euro.

Einen Teil der nicht geförderten Maßnahmen übernimmt die Gemeinde. Die restlichen 35 Prozent wird der Heimatverein mit Spenden abdecken. „Es läuft derzeit recht gut“, so Höchst.

Petra Bosse

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