Grüne Kreisfraktion kritisiert Vorhaben der RAG

Das geplante Vorhaben der RAG, Grubenwasser in die Lippe abzuleiten, wird von der Grünen Kreisfraktion kritisiert

Von der Verunreinigung des Gewässers betroffen wären auch Schermbeck, Hünxe und Wesel.

Wesel/Schermbeck/Hünxe. Seit Ende 2018 gibt es keinen Kohlebergbau mehr. Mit Stilllegung der letzten Zechenstandorte bleibt laut den Grünen ein wesentliches Problem: das durch Schadstoffe belastete sogenannte Grubenwasser. Niederschläge sickern dabei durch verschiedenste Sedimentschichten und fluten leerstehende Stollen der Bergwerke. Auf dem Weg nach unten sammeln sich giftige Schwermetalle und Chloride im Wasser an und bilden ein stark umweltschädliches Gemisch.

Um zu verhindern, dass das Grubenwasser die trinkwasserführenden Schichten erreicht, wird es aus hunderten Metern an die Oberfläche gepumpt und in Flüsse abgeleitet. Dieser Prozess bringt die Gefahr mit sich, die Gewässer und umliegenden Landschaften irreversibel zu schädigen. Nun soll auch am Standort der ehemaligen Zeche Haus Aden in Bergkamen Grubenwasser in die Lippe abgeleitet werden. Dies würde bedeuten, dass auch Schermbeck, Hünxe und Wesel von der Verunreinigung des Gewässers betroffen wären.

Schadstoffe belasteten Wassers

Die grüne Kreistagsfraktion in Wesel kritisiert das Vorhaben der RAG scharf und macht auf die möglichen Gefahren aufmerksam. Es sei, so Ulrike Trick, dringend nötig, die möglichen Umweltauswirkungen fundiert wissenschaftlich zu untersuchen und effektive Filteranlagen zu entwickeln, bevor weiteres Grubenwasser in unsere Flüsse abgeleitet wird.

„Eine Einleitung des durch Schadstoffe belasteten Wassers in die Lippe gefährdet Mensch und Umwelt gleichermaßen“, sagt Ulrike Trick, stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „Wir wollen unser Trinkwasser schützen, vergiften aber im gleichen Zuge unsere Flüsse: Das ist unverantwortlich!“