GRÜNE im RVR stimmen gegen Teilpläne für Industriegebiete

Kreis Weseler GRÜNE im RVR stimmen gegen Teilpläne für Industriegebiete – Ausweitung von Gewerbe- und Industrieflächen gefährdet Freiraumschutz

Kreis Wesel (pd). Am 15. Juni hat das Ruhrparlament die umstrittene Vorplanung von 24 neuen großen Industrie- und Gewerbestandorte im Ruhrgebiet beschlossen.

Der nun aus dem Regionalplan herausgelöste sachliche Teilplan umfasst 24 Gewerbestandorte mit einer Gesamtgröße von 1.300 Hektar. Darin enthalten sind auch Standorte in Hünxe-Bucholtwelmen, Voerde, Dinslaken und Kohlenhuck in Moers und Kamp-Lintfort.

Ulrike Trick und Britta Wegner, beide Vorstandsmitglieder der GRÜNEN RVR-Fraktion und stellvertretende Vorsitzende der GRÜNEN Kreistagsfraktion haben dem Antrag auf Vorplanung nicht zugestimmt.
„Die Herauslösung von Teilplänen aus dem großen Rahmen des noch nicht beschlossenen Regionalplans stuft die GRÜNE Kreistagsfraktion als juristisch bedenklich, wenn nicht gar unhaltbar ein.
Die Fraktionen von CDU, SPD und FDP in den Räten der betreffenden Kommunen sowie die IHK sehen in den Teilplänen die Chance für weitere Industrie- und Gewerbegebiete.

Eine solche Ausweitung der Gewerbe- und Industrieflächen ist aber ein vollkommen neuer planerischer Ansatz und lädt zu weiterem Verbrauch naturnaher Flächen ein“, bewertet Ulrike Trick die Auswirkungen des Beschlusses.
„Ich bin überrascht, dass mein Kollege Arnd Cappell-Höpken von der CDU, der selber Landwirt ist, den Verbrauch von 25 Hektar landwirtschaftlich genutzter Flächen auf Hünxer Gebiet für die Entwicklung eines Industriegebiets begrüßt“, so Trick weiter.
Britta Wegner erklärt: „Der Freiraumschutz hat bei den Grünen einen hohen Stellenwert. Das und die juristischen Bedenken waren für mich die Hauptgründe, diesem Vorhaben nicht zu zustimmen.“
Nach der Sommerpause soll das zweimonatige Beteiligungsverfahren beginnen, in dem Kommunen, Fachbehörden, Verbände und die Öffentlichkeit Stellungnahmen abgeben können.