Kreis Wesel (ots) – Nachdem die Straßenverkehrsordnung geändert und neu strukturiert wurde, ergaben sich zum 01.04.2013 auch Auswirkungen auf den Bußgeldkatalog. Dass auch Fahrradfahrer seitdem höhere Verwarngelder bei Verkehrsverstößen zahlen müssen, ist leider vielen Radlern nicht bekannt. Oft werden Verstöße von Zweiradfahrern als Bagatellen betrachtet, andere haben gar kein Unrechtsbewusstsein. Dementsprechend stoßen auch repressive Maßnahmen auf wenig Verständnis. Leider stellte auch die Polizei im Kreis Wesel bei Radkontrollen fest, dass einigen Radlern das Verständnis dafür fehlt, sich regelkonform verhalten zu müssen.
Die hohe Ignoranz, Regelungen der Straßenverkehrsordnung zu beachten, beinhaltet leider ein sehr hohes Verkehrsunfallrisiko. Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Kreis Wesel 582 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrern, bei denen 516 Menschen verletzt wurden und einer starb.
„Radfahrer gehören wegen der fehlenden Knautschzone zu den am meisten gefährdeten Teilnehmer im Straßenverkehr“, erklärt Landrat Dr. Ansgar Müller, „Verstöße wie das Nichtbeachten Vorfahrt regelnder Verkehrszeichen, die Benutzung des falschen Radweges, Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr sowie Fahren unter Alkoholeinfluss tragen zu den vielen Unfallrisiken bei.“ Um die hohe Zahl der Unfallopfer nachhaltig zu verringern, setzt die Kreispolizeibehörde Wesel weiterhin auf Kontrollen und Aufklärung.
In Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht wurde ein Flyer für Radfahrer erstellt, in dem ein Auszug des überarbeiteten bundeseinheitlichen Bußgeldkatalogs dargestellt ist. Geplant ist, diesen Flyer bei Präventionsveranstaltungen und Radkontrollen zu verteilen. „Wir werden ihn bereits morgen im Rahmen des 24-Stunden-Blitz-Marathons an Radfahrer aushändigen, die sich regelwidrig verhalten“, kündigt Polizeioberrat Herbert Ickert, Leiter der Direktion Verkehr, an. „Wir hoffen, dass die höheren Bußgelder abschrecken und zu nachhaltigen Verhaltensänderungen im Straßenverkehr führen.“