Brief einer Weidetierhalterin an Ministerin Heinen-Esser

Symbolbild: Pixabay

Eine Weidetierhalterin aus dem Kreis Wesel hat heute einen privaten Brief an die NRW Umfeldministerin Ursula Heinen-Esser geschrieben.

Sehr geehrte Frau Heinen-Esser, wann lassen Sie Ihren Worten von der Bürgersprechstunde mit dem WDR Taten folgen?

Ihre Aussage war damals, dass die Weseler Wölfin entnommen wird, sollte sie nochmal über 1,20 springen. Das hat sie mittlerweile mehrfach getan und viel Leid über die Betroffenen Tierhalter und ihre Tiere gebracht.

Immer wieder stellt dieses Rudel klar, dass Zäune nichts nützen, immer wieder pochen Sie und andere sog. Experten auf wolfabweisende Zäune und Hüteschutz-Hunde (Hsh). Die meisten können oder dürfen keine Hsh. halten, egal wer diese bezahlt.

Höhere Zäune als 1,80 Meter sind z. B. in Düsseldorf genehmigungspflichtig. Außerdem sind Zäune in der Höhe nur für feste Koppeln zu gebrauchen, Schäfer und Schafhalter, die täglich pferchen müssen, können höchstens mit 105-er Netzen arbeiten. Alles andere ist zu schwer, zu windanfällig, bei weichen Böden nicht standfest.

Jetzt treibt sich in Wesel ein Rudel Wölfe rum. Das ganze Rudel überwindet alle Zäune, dafür spricht die Menge des fehlenden Fleisches. Ich möchte nicht wissen, unter welchen Qualen diese armen Weidetiere sterben mussten.

  • Hat es nur eine Viertelstunde gedauert oder vielleicht ein paar Stunden?
  • Wie lässt sich das in irgendeiner Form mit Tierschutz vereinbaren?
  • Wie lässt es sich mit Tierschutz vereinbaren, wenn künftig alle Weidetiere in Ställen gehalten werden?
  • Wie lassen sich Wolf und Hundkämpfe mit dem Tierschutz vereinbaren?
  • Wie lässt es sich mit dem Tierschutz vereinbaren, wenn die Wolfpopulation 10.000 erreicht hat und jedes Jahr 1000-e geschossen werden müssen?

Ich pflege mit meinen Schafen den Düsseldorfer Rheindeich und werde meine Schafhaltung aufgeben müssen, sobald hier Wölfe auftauchen. Hsh sind für mich keine Option, ich darf sie dort nicht halten, ich traue mir diese Hunde nicht zu, ich habe keinen Platz für kranke oder die alten Hunde und mir fehlt das Geld dafür.

Dann gehen meine vom aussterben bedrohten Rassen leider zum Schlachter. So geht es mir nicht alleine. Wenn Sie Interesse am Fortgang der Weidetierhaltung haben, kommen Sie an die Front zu den Betroffenen und reden mit Ihnen, nicht mit sogenannten Wolfexperten, denen jegliches Wissen über Weidetierhaltung fehlt. Vereinbaren Sie ein Meeting, wo Sie sich mit den Betroffenen zusammensetzen und die Problematik erörtern. So kann es nicht weitergehen.

Mit freundlichen Grüßen
Eine Weidetierhalterin

(Name ist der Red. bekannt)