Schützenfest Bricht: Pascal Wefelnberg ist Jubiläums-König

Nach zwei Jahren, in denen coronabedingt kein Königsschießen stattfinden konnte, wurde am Samstag in Bricht wieder ein König in traditioneller Weise ermittelt.

Pascal Wefelnberg erwies sich als der beste Schütze. Mit ihm starten die Schützen ins 251. Jahr ihrer Vereinsgeschichte. 

Die Brichter Schützen trugen unmittelbar nach dem Königsschuss vor dem Schießstand ihren neuen König Pascal Wefelnberg auf ihren starken Armen. Foto Scheffler

Hauptmann Marc Anschütz ließ um die Mittagszeit etwa 20 Schützen zum Schützenfest Bricht antreten. Es lief dabei alles nach dem gewohnten Ritual ab. Zur üblichen Kontrolle gehörte die Überprüfung der Uniformen ebenso wie die Sicherstellung, dass die Befehle nicht in der Corona-Pause in Vergessenheit geraten waren.

Als ältester anwesender Ehrenschütze eröffnete Willi Schledorn im Schießstand am „Schwarzen Adler“ das Schießen mit dem KK-Gewehr auf die 50 Meter entfernte Zehner-Ringscheibe; er erzielte 18 Ringe.

Spannendes Stechen beim Schützenfest Bricht

Von den 25 teilnehmenden Schützen erzielten drei Schützen jeweils 19 Ringe, sodass ein Stechen erforderlich wurde. In diesem mucksmäuschenstillen Stechen schaffte Florian Anschütz im dritten Anlauf zwei Ringe. Heinz-Wilhelm Bärleken erreichte gleich beim ersten Schuss sieben Ringe. Mit der höchstmöglichen Ringzahl 10 sicherte sich Pascal Wefelnberg die Königswürde. Das Vorstandsmitglied Bernd-Wilhelm Hülsmann und der Schütze Thomas Emky trugen mit mehreren Kanonenschlägen die Botschaft durch den Ort, dass es einen neuen König gibt.

Eine echte Schützenfest-Familie

Der neue König stammt aus einer schützenfestfreudigen Familie. Sein Urgroßvater Albert Klosterköther regierte gleich zweimal vor dem Zweiten Weltkrieg (1934 und 1936). Sein Vater Ingo Wefelnberg bestieg zudem mit Tamara Graaf im Jahre 2008 den Thron.

Schon kurze Zeit nach dem Königsschuss stellte der 30-jährige Briefträger Pascal Wefelnberg seine Mitregentin Carla Unverzagt vor. Diese ist die Tochter des Oberst Carsten Unverzagt, der im Jahre 2011 mit Sabine Stern im Königreich Bricht regierte. Ihre Mutter Gudrun Unverzagt regierte ebenfalls, und zwar im Jahre 1998 mit Dirk Tober. Und die 18-jährige Gesamtschülerin Carla Unverzagt war bereits im Jahre 2012 Kinderschützen-Königin an der Seite von Nils Rehagel.

Den Damenpreis gewann beim Schießen die neue Königin Carla Unverzagt mit 20 Ringen. Mathis Balzer schaffte dabei 19 Ringe und sicherte sich dadurch den Jugendpreis.

Neue Majestät für den Schützennachwuchs

Parallel zum Königsschießen der erwachsenen Schützen ermittelte der Brichter Schützennachwuchs eine neue Majestät. Was bei den erwachsenen Brichter Schützen noch nicht möglich ist, lebt der Vereinsnachwuchs schon vor. Zehn Jungen und Mädchen traten gleichberechtigt zum Schießen auf einer digitalen Schießanlage an. Wie beim letzten Male im Jahre 2019, als Luisa Brilo das Schießen gewann, war es diesmal mit Helene Jansen erneut eine weibliche Aspiranten für die Königswürde. In guter Tradition: Ihr Urgroßvater war 1968 König und ihr Opa Klaus Jansen regierte gleich zweimal (1974 und 1981). Ihr Vater Marc Jansen regierte zudem im Milleniumsjahr 2000 mit Nadine Anschütz. Neuer Kinderschützen-König ist Henry Wiegleb.

Die Inthronisation des neuen Kinderschützen-Königspaares erfolgt am Freitag (27.) zwischen 14.45 und 16.30 Uhr, Das Königspaar der Erwachsenen wird am Samstag (28.) inthronisiert, zusammen mit den Hofpaaren Kai Horny/Viktoria Grefer und Cedric Conrad/Katharina Schulte. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.