Verbesserung der nächtlichen Notarztversorgung für Schermbeck. Dr. Stefan Steinkühler, Fraktionsvorsitzende der Grünen Schermbeck, hat Fragen zur nächtlichen Notarztversorgung in Schermbeck an Bürgermeister Mike Rexforth gerichtet.
Diese Anfrage wurde durch den Entwurf des Rettungsdienstbedarfsplans für den Kreis Wesel ausgelöst, der am 2. Oktober 2019 vom Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Wesel zur Kenntnis genommen wurde.
Diskussionen im Kreistag
In den Diskussionen im Kreistag und aufgrund der Stellungnahmen des Bürgermeisters von Xanten und Rheinberg zeichnet sich nun eine Lösung ab: Der nächtliche Notarztstandort am St. Josef Krankenhaus in Xanten soll erhalten bleiben. Allerdings wird dieser von den Krankenkassen nicht finanziert, da der Gutachter ihn als „Komfortausstattung“ betrachtet und nicht für erforderlich hält.
Gemeinde Schermbeck muss ihren Anteil über die Kreisumlage tragen
Um die Kosten für diesen Standort zu bedecken, wurde beschlossen, dass das Krankenhaus, die Gemeinden Rheinberg und Xanten sowie der Kreis Wesel die finanzielle Verantwortung teilen werden. Der Kreis übernimmt dabei jährlich 158.000 Euro, festgelegt für die nächsten fünf Jahre. Laut Steinkühler müsste die Gemeinde Schermbeck ihren Anteil über die Kreisumlage tragen.
Höchsteinsatzreaktionszeit von 15 Minuten
Aktuell wird die nächtliche Notarztversorgung für Schermbeck von den Notärztestandorten EVK Obrighoven und Marienhospital übernommen. Die empfohlene Höchsteinsatzreaktionszeit von 15 Minuten ist der Standard, da aufgrund der Entfernung kaum weniger möglich ist. Der Bürgermeister von Xanten führte in seiner Stellungnahme zum Rettungsdienstbedarfsplan jedoch Einsatzreaktionszeiten von drei bis neun Minuten an.
Rheinberg und Xanten möchten diesen Standard natürlich beibehalten, sind jedoch nicht bereit, die volle Finanzierung zu übernehmen. Die Bürgerinnen und Bürger von Schermbeck würden sicherlich eine ähnlich gute Versorgung begrüßen. „Es kann nicht sein, dass die Gemeinde Schermbeck über die Kreisumlage eine ‚Komfortausstattung‘ mitfinanziert, während sich die Schermbecker mit dem Mindeststandard begnügen müssen“, betont Steinkühler.
Im Sinne der Gleichbehandlung fordern die Grünen nun, dass bei den Verantwortlichen des Kreises auf eine deutliche Verbesserung der nächtlichen Notarztversorgung für die Schermbecker Bevölkerung gedrängt wird – und das noch vor der endgültigen Beschlussfassung durch den Kreistag am 1. Juni 2023.