500 Jahre Reformation mit zahlreichen Veranstaltungen

Schermbeck. 500 Jahre Reformation: Dieses Jubiläum wird auch im Kirchenkreis Wesel und in der St. Georgs-Gemeinde in Schermbeck gefeiert. Diese sei eine unierte, also zusammen geführte evangelische Gemeinde mit lutherischen und reformierten Wurzeln, stellt der Kirchenkreis Wesel in seiner Broschüre „500 Jahre Reformation“ fest.

Früh zur Lehre Luthers bekannt

Die Ursprünge der Gemeinde sind nahezu so alt wie die Reformation selbst, denn in Schermbeck bekannten sich schon früh Christen zur Lehre Luthers und anderer Reformatoren.

Die Geschichte der evangelischen Gemeinde sei stark bestimmt durch die Lage des Ortes an der Schnittstelle zwischen Rheinland und Westfalen, heißt es. Dort das rheinische und eher evangelische Schermbeck, dort das westfälische und eher katholische Altschermbeck, dessen St. Ludgerusgemeinde dem Kreisdekanat Wesel und dem Bistum Münster angehört.

Während Schermbeck, in der Reformation zum Herzogtum Kleve gehörend, um das Jahr 1550 weitgehend lutherisch wurde und bald auch eine reformierte Gemeinde hatte (die ehemalige reformierte Kirche ist heute ein Kulturort), blieb Altschermbeck katholisch. Zwei Änderungen gab es: ein „lutherisches Zwischenspiel“, etwa von 1540 bis 1680, und die starken Zuzüge ab den 1970-ziger Jahren. Sie haben die über lange Jahre gültigen konfessionellen Gegensätze überbrückt.

Programm zum 500. Reformationsjahr

Folgende Konzerte und Aktionen sind im 500. Reformationsjahr in Schermbeck geplant: Los geht es am Samstag, 11. Februar, ab 19 Uhr mit einem Konzert der Kirchenmusiker im Kirchenkreis Wesel in der St. Georgskirche. „Ertragen können wir sie nicht“ heißt eine Ausstellung, die sich mit Luther und seinem Verhältnis zu den Juden befasst.

Die Schau ist von Freitag, 26. März, bis Samstag, 1. April, im evangelischen Gemeindehaus an der Kempkesstege zu sehen. Die Ausstellung will zur notwendigen Auseinandersetzung mit Luthers Judenfeindschaft anregen, heißt es.
Sie wurde vom Referat für Christlich-Jüdischen Dialog der Nordkirche erarbeitet.
Zu diesem Thema wird Dr. Norbert Ittmann am Mittwoch, 29. März, ab 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus sprechen. Anschließend soll es eine Diskussion geben.

Ein „Wandelkonzert“ wird am Sonntag, 26. März, die Kirchen St. Georg und St. Ludgerus verbinden. Die Choralschola der bischöflichen Kirchenmusikschule Essen sowie Instrumentalisten unter der Leitung von Jörg-Stephan Vogel werden ab 17 Uhr den ersten Teil des Konzerts in der katholischen und den zweiten Teil in der evangelischen Kirche spielen. „Luther, der Katholik – Luther, der Reformator“, lautet der Titel des Konzerts.
„Misa Luterana“ heißt es am Sonntag, 14. Mai, ab 17 Uhr: Dann werden der Kirchen- und Kinderchor der deutschsprachigen Gemeinde San Mateo aus Bogotá/Kolumbien in St. Georg auftreten.

Ein „Gottesdienst im Grünen“ ist am Samstag, 5. August, ab 18.15 Uhr auf dem Gelände der evangelischen Stiftung Lühlerheim in Schermbeck-Weselerwald geplant.

Um „Luthers Tischreden – eine kulinarische Reise in die Reformation“ geht es am Samstag, 30. September, ab 18 Uhr im evangelischen Gemeindehaus.Eine Anmeldung ist vom 4. bis 15. September im Gemeindebüro (Tel. 02853/3114) erforderlich. Die Teilnahme kostet 25 Euro. „Mitgebrachte Lutherbibeln werden mit einer original gefälschten Luther-Unterschrift signiert“, versprechen die Organisatoren.

Die Schauspielerin Dorothea Baltzer gestaltet am Sonntag, 8. Oktober, ab 17 Uhr ein Lesekonzert mit dem Titel „Ein neues Lied heben wir an“ in der St. Georgskirche. Dort werden am Sonntag, 15. Oktober, ab 18 Uhr bekannte Personen aus Drevenack und Schermbeck beim Gottesdienst „Um 6 bei Schorsch“ mitwirken, „Reformation war gestern, was ist heute?“, lautet die Frage des Abends.

Am Sonntag, 12. November, gestaltet der Niederrheinische Kammerchor ab 17 Uhr in St. Georg ein Konzert.

Und abgeschlossen wird das Festjahr in Schermbeck am Sonntag, 28. Januar 2018, mit einem Gastspiel des Calmus Ensembles Leipzig. san