Schulleiter Hohmann kann auch Feuer spucken

Gesamtschullehrer zeigten heute gleich zweimal ihre Zirkus-Talente

Schermbeck Lehrer. können weit mehr als Binomische Formeln, Literaturepochen oder Mendelsche Regeln an Schüler vermitteln sowie Löhrmannsche Erlasse in den Schulalltag übertragen.

Davon konnten sich über 1000 Jungen und Mädchen der Gesamtschule heute Morgen während zweier Zirkusvorstellungen im Viermastzelt des „Circus Sperlich“ auf dem Schulgelände überzeugen.

Im Rahmen der zahlreichen Feiern zum 25-jährigen Bestehen der Gesamtschule sollten nicht nur die Schüler auf der Bühne stehen. Sie sollten einmal miterleben, wie sich ihre Lehrer in der Zirkus-Arena bewähren. Mit dem „Circus Sperlich“ wurde ein geeigneter Partner gefunden. Nur vier Stunden brauchte die Zirkusfamilie, um einen Teil des Lehrerkollegiums für seinen Auftritt fit zu machen. Zumindest einige der Lehrer haben zu Hause noch eifrig geprobt. Es hat sich gelohnt, wie Amateurfilmer Robert Klem seinen Kollegen nach der nächsten Konferenz filmisch dokumentieren kann.

Fast zwei Stunden lang fesselten die Lehrer die Aufmerksamkeit ihrer Schüler. Wiebke Klees und Anika May ließen als Zauberinnen Häschen verschwinden, einen Hasen aus dem Feuer entstehen und einzelne Tücher zu einem großen Tuch verbinden.

 Schermbeck Gesamtschule (23)

Trotz eines halben Dutzends scharfer Säbel, die Wiebke Klees durch eine Kiste steckte und anschließend wieder hervorzog, konnte wenig später ihre Kollegin Anette Kukuk unversehrt dieser Kiste entsteigen.

Akrobatik pur bot eine Gruppe sportlicher Lehrer, die gleich mit mehreren Menschen-Pyramiden für tosenden Applaus im Zirkuszelt sorgten.

Zwischen den einzelnen Auftritten sorgten die beiden Putzfrauen Kerstin Niklas-Janas und Katrin Heming mit dem misslungenen Versuch, ihre Kollegin Bianca Sadowski als Bienenkönigin hereinzulegen, für schallendes Gelächter.

Mit einer Tierdressur verschaffte der Zirkusdirektor Gerhard Sperlich den Lehrern eine kurze Atempause. Ziegen stiegen auf den Rücken von Ponys, bevor sie über eine ganz schmale hölzerne Brücke drei Meter weit von einem Pony zum anderen gingen. Die Sechstklässlerin Patricia Hülsmann wird wohl so schnell nicht vergessen, dass sie mit einem Pony gemeinsam eine Wippe hin und her bewegen durfte.

Eine witzige Variante jenes Apfelschusses, den Friedrich Schiller unzähligen Schülergenerationen in seinem „Wilhelm Tell“ bescherte, präsentierten Christina Echelmeyer und Rita Kersting mit Luftballons.

Einen Schulleiter, der barfuß über Glasscherben geht und Feuer spucken kann, haben wohl nicht alle Schulen in der Region. Norbert Hohmann schaffte beides mit Bravour. So viel Mut zog Nachahmer in die Manege: Kurz darauf legten sich die Lehrer-Fakire Dagmar Jackwerth, Torsten Ahr und Sven Merkelbach couragiert auf ein Nagelbrett.

Eine zwölfköpfige Gruppe von geschickten Jongleuren betrat gegen Ende der Aufführung die Manege. Torsten Ahr und Felix Weber konnten ebenso geschickt Teller auf langen Stäben jonglieren, drei Apfelsinen werfend in der Luft halten oder Diabolos kreisen lassen wie Heike Ahr, Birgit Steiner, Jaisy Manthuruthil, Sven Merkelbach, Steffen Temp, Stephanie Herbstritt (-Hölscher), Julius Göttsching, Melanie Schlütter, Anika May und Anna Esters.

Gestern begannen bereits die Schüler mit ihren Proben als Zirkus-Akrobaten. Am Freitag treten sie zweimal als Akteure in die Manege. Zu beiden Vorstellungen werden je 650 Besucher von Schulen und Kindergärten aus Schermbeck, Dorsten und Hünxe erwartet.

Am Samstag (6.) findet ein großes Schulfest statt. Es beginnt um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Zirkuszelt. Um 12.30 Uhr und um 15.30 Uhr wird die Vorstellung mit dem „Circus Sperlich“ wiederholt. Karten für die beiden Zirkusvorstellungen gibt es im Vorverkauf im Sekretariat.Zwischen 11 und 18 Uhr findet am Samstag außerdem ein historischer Jahrmarkt auf dem
gesamten Schulgelände rund um das Zirkuszelt statt. Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.