In Gahlen leben nur brave Kinder

Gahlener Heimatverein veranstaltete am Samstag den 44. Nikolauszug

Gahlen „Das ist der schönste Nikolauszug, den ich je mitgemacht habe“, schwärmte Bürgermeister Mike Rexforth am Samstagabend in seinem Grußwort an etwa 1500 Besucher des 44. Gahlener Nikolauszuges.
Rexforth war nicht der Einzige, der in diesem Jahr den Weg von Gahlen-Nord aus über den Kanal ins Lippedorf gefunden hatte. Und auch sehr viele Östricher machten 40 Jahre nach der kommunalen Neuordnung keinen Hehl daraus, dass es sie nach wie vor zur „Mutter Gahlen“ zieht.

Schermbeck-Gahlen, Nikolauszug
Vor der malerischen Kulisse der beleuchteten Dorfmühle und der beleuchteten Insel im Mühlenteich versammelten sich am späten Samstagnachmittag zahlreiche Kinder, von denen einige mit bunten Laternen gekommen waren. Manche Eltern dieser Kinder waren vor vier Jahrzehnten selbst schon mit von der Partie, als 1971 unter Leitung des damals amtierenden HV-Vorsitzenden Gustav Ruloff erstmals Gahlener Kinder dem Kutscher Ernst Benninghoff ins Aap folgten, um das himmlische Gespann am Wesel-Datteln-Kanal in Empfang zu nehmen. Der „Erler Jäger“ Werner Brand war als Saxofonist 1971 ebenfalls mit von der Partie.

Schermbeck-Gahlen, Nikolauszug
„Erler Jäger“, das Brichter Tambourkorps und der Löschzug Gahlen begleiteten nach der Begrüßung durch den HV-Vorsitzenden Jürgen Höchst große und kleine singende Zugteilnehmer durch die Haus-Gahlen-Straße zur Kanalbrücke, wo bereits zahlreiche Kinder mit ihren Eltern warteten und wenig später Nikolaus und Ruprecht mit einem festlich geschmückten Boot des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Meiderich erschienen und von Jürgen Höchst und vom Bürgermeister Mike Rexforth begrüßt wurden. Wegen einer Beleuchtungspanne sprangen Steffi Palm und Ellen Großblotekamp als Fackelträgerinnen ein, um Nikolaus sicher zur Brücke zu geleiten.
Auf dem Weg über die Kanalbrücke zur Kutsche drückte Nikolaus Gerhard Becks, der sein 23-jähriges Dienstjubiläum als Nikolaus feierte, zahlreichen – bisweilen ängstlich dreinschauenden – Kindern die kleinen Hände.

Schermbeck-Gahlen, Nikolauszug
Jolina Kleinsteinberg, Anna Zeller, Pia Linneweber, Zoe Loeker, Jasmin Lehmbruck und Emily Th. begleiteten als Engelreiterinnen des Reitervereins Lippe-Bruch Gahlen Nikolaus und Ruprecht, die in Wilfried Grefers Kutsche Platz nahmen und von Anja Sander sicher über die Haus-Gahlen-Straße zurück zum Feuerwehrgerätehaus gebracht wurden, wo die Besucher mit Glockengeläut vom Band begrüßt wurden. Nikolaus dankte dem Kutscher Grefer, der vor 25 Jahren erstmals auf dem Kutschbock saß.
Der von Jörg Remmers geleitete Männergesangverein Gahlen-Dorf und Pfarrer Christian Hilbricht begrüßten das himmlische Gespann am Feuerwehrgerätehaus. Nach dem musikalischen Ständchen des Gesangvereins gab es vom Nikolaus viel Lob für die „recht gut erzogenen Gahlener Kinder“ und für die kleine Gahlener Welt, die noch in Ordnung sei.
Nicht angekündigt war der Auftritt des Dorsteners Christian Rasche, der ohne Musikbegleitung das „Halleluja von Taizé“ erklingen ließ.
Im Gerätehaus konnten die Kinder wenig später 500 prall gefüllte Tüten in Empfang nehmen durften. Walter Nuyken, Jürgen Höchst, Lore Höchst und Bettina Dejoks hatten den Großeinkauf erledigt. Die Ausgabe der Tüten übernahmen Sarah Höchst, Hilde Benninghoven, Maren Engelmann und Gabriela Scheller.
Auf die Erwachsenen warteten auf dem Parkplatz Törkentreck ein paar Stände des Heimatvereins Gahlen mit wärmenden Speisen und Getränken. Mehrere HV-Arbeitsgruppen stellten ihre Arbeiten aus. Die „Erler Jäger“ unterhielten die Gäste mit weihnachtlichen Klängen. Bei einigen Liedern übernahm der Nikolaus sogar das Dirigat. Auch in diesem Jahr konnten die Kinder mit einer Mini-Eisenbahn auf dem Parkplatz Törkentreck ein paar Runden drehen. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.