Mit neuer Mannschaft in die Zukunft der Schermbecker FDP

Schermbecker Liberale komplettierten den Parteivorstand
Schermbeck Simon Bremer ist neuer Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes. Mittwochabend wurde der Schermbecker in der Gahlener Gaststätte Mölder zum Nachfolger Marc Terstegens gewählt, der den Vorsitz im Jahre 2014 von Bernd Kleinsteinberg übernommen hatte.

Zum neuen Vorstand des FDP-Ortsverbandes gehören Nadine Kleinsteinberg, Simon Bremer, Marc Terstegen (sitzend v.l.), Michael Lüders, Bernd Kleinsteinberg (stehend v.l.) und – nicht abgebildet – Tim Althoff. Foto: Helmut Scheffler
Zum neuen Vorstand des FDP-Ortsverbandes gehören Nadine Kleinsteinberg, Simon Bremer, Marc Terstegen (sitzend v.l.), Michael Lüders, Bernd Kleinsteinberg (stehend v.l.) und – nicht abgebildet – Tim Althoff. Foto: Helmut Scheffler

Mit den Worten „Wir haben uns in der letzten Zeit öfter getroffen mit weniger schönem Anlass. Diesmal bin ich hierher gekommen ohne einen dicken Hals“ wollte Terstegen eigentlich zügig zu den Neuwahlen schreiten. Doch Nachfragen einzelner Mitglieder zwangen ihn noch einmal, an die unschönen Postings des bisherigen zweiten Vorsitzenden Thomas Heiske auf einer Facebook-Seite, an das begonnene Parteiausschlussverfahren gegen Heiske und an dessen freiwilligen Rückzug aus der FDP zu erinnern.

Mit Heiske traten auch die beiden Vorstandsmitglieder Detlef Rudatus und Erika Rottinghaus aus der FDP aus.

Bremer einstimmig gewählt

Als Schatzmeister des FDP-Kreisverbandes leitete Heinz-Jürgen Küppers die anschließenden Vorstandswahlen, nachdem der gesamte Rumpf-Vorstand zurückgetreten war. Marc Terstegen schlug Simon Bremer für das Amt des Vorsitzenden vor. Bremer wurde einstimmig gewählt. Der 23-jährige Industriekaufmann, der gegenwärtig Immobilienwirtschaft studiert, gehört seit 2012 zu den Jungliberalen, deren stellvertretender Kreisvorsitzender er zwei Jahre lang war. Seit Februar 2016 ist er Vorsitzender der JuLis im Kreis Wesel und dadurch kooptiertes Mitglied FDP-Kreispartei.

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Nadine Kleinsteinberg und Mark Terstegen gewählt. Die 25-jährige Steuerassistentin Kleinsteinberg war bislang schon Schriftführerin und seit 2014 stellvertretende Vorsitzende. Der 36-jährige Terstegen ist Betreiber des Campingplatzes am Dammer Wachtenbrink.

Als Schatzmeister konnte der 45-jährige Steuerberater Michael Lüders gewonnen werden. In Abwesenheit wurde der Dammer Tim Althoff zum Schriftführer gewählt. Beisitzer ist der 53-jährige Bestener Bernd Kleinsteinberg, der im November 2008 den Vorsitz von Klaus Wasmuth übernommen hatte.

Jugendliche für für Mitarbeit gewinnen

„Jetzt können wir auch wieder über die Zukunft nachdenken“, freute sich Simon Bremer über den gelungenen Neustart der FDP. Bereits in der nächsten Vorstandssitzung will man überlegen, wie man die Kernthemen der FDP so nach außen transportieren kann, dass die FDP verstärkten Zuspruch erhält. „Bis zur nächsten Kommunalwahl haben wir nun ausreichend Zeit, uns auf die Politik zu konzentrieren und nicht über Querelen zu sprechen“, gab Bernd Kleinsteinberg als Marschrichtung an. Dem JuLI-Vorsitzenden Simon Bremer liegt auch sehr daran, Jugendliche für die Mitarbeit in der FDP zu gewinnen. JuLi-Mitglied kann man mit 14 Jahren werden.

Offener Brief

Ganz lassen die Schermbecker Liberalen die jüngste Vergangenheit nicht ruhen. Weil die Arbeit einer Partei ohne ein Ratsmandat schwierig ist, wollen die Liberalen erreichen, dass Thomas Heiske sein Ratsmandat freiwillig zurückgibt. Dazu wird ein offener Brief verfasst, in dem deutlich gemacht werden soll, dass Heiske nicht von Schermbecker Bürgern direkt zum Ratsmitglied gewählt wurde, sondern über einen Listenplatz für die FDP in das Ratsgremium rücken durfte. Man will auch deutlich machen, dass der jetzt parteilose Heiske monatlich Geld als Ratsmitglied bekommt, das nach Auffassung der Liberalen eigentlich der FDP zusteht.

Der Verlust an Informationen, der dadurch entstanden ist, dass Heiske die für die FDP bestimmten Informationen nicht weiterreicht, kann dadurch ausgeglichen werden, dass Bürgermeister Mike Rexforth die Bereitschaft signalisiert hat, den Vorsitzenden mit Informationen zu versorgen.

Der Ortsverband schreibt in der nächsten Zeit seine 15 Mitglieder an mit der Bitte um eine schriftliche Zustimmung, dass künftig zu Versammlungen per E-Mail eingeladen werden kann.

Die Versammlung beschloss, eine Sonderumlage an den Kreisverband in Höhe von 25 Euro pro Mitglied in den kommenden drei Jahren zu zahlen. H.Sch.

Offener Brief an das ehemalige FDP Mitglied Thomas Heiske

Der Vorstand der FDP Schermbeck fordert das Ratsmitglied Thomas Heiske auf, sein Ratsmandat an die FDP Schermbeck unverzüglich  zurückzugeben.

Seit der Kommunalwahl 2014 ist die FDP nur noch mit einem Mandat im Schermbecker Gemeinderat vertreten. Thomas Heiske ist auf Grund der Reserveliste mit insgesamt 4,56 % der Wählerstimmen in Schermbeck ins Rathaus eingezogen. In seinem Kommunalwahlbezirk 7,  Rüste/Gewerbegiebt,  erzielte Thomas Heiske seinerzeit 3,2 %. Den Starken Ergebnissen der FDP in Damm (14,02 %) und Gahlen-Besten (13,39 %) haben die FDP und dadurch auch Thomas Heiske in den Gemeinderat gebacht.

Thomas Heiske übt sein Ratsmandat im Gemeinderat Schermbeck weiter aus, obwohl er nicht mehr Mitglied der FDP ist. Dies entspricht nicht dem Wählerwillen und erstrecht nicht den Interessen und Werten der FDP Schermbeck.

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.