Infektionsschutz, Hygiene und Antibiotikagebrauch. Im Kreis Wesel arbeiten Krankenhäuser und Pflegeheime man gut zusammen
„Ich freue mich, dass alle acht Krankenhäuser im Kreis Wesel das zweite EurSafety-Qualitätssiegel verliehen bekommen und damit deutlich machen, wie wichtig ihnen der Kampf gegen multiresistente Keime wie MRSA ist. Dieses Gütesiegel ist eine wichtige Auszeichnung für die Krankenhäuser. Sie dokumentiert allen Patientinnen und Patienten: Im Kreis Wesel machen die Krankenhäuser alles, damit man wieder gesund wird“, erklärte Landrat Dr. Ansgar Müller am 5. Mai, dem internationalen Tag der Händehygiene, anlässlich der Gütesiegelverleihung im Kreishaus Wesel.
Neben den Krankenhäusern erhielten auch 17 Alten- und Pflegeheime aus dem Kreis Wesel und vier Heime aus dem Kreis Kleve erstmals das „Qualitäts- und Transparenzsiegel: Infektionsprävention in Alten und Pflegeeinrichtungen“, das ebenfalls ein Baustein des deutsch-niederländischen „EurSafety-Projektes“ ist.
Unter dem Vorsitz von Kreisdirektor Ralf Berensmeier hatte die Kommunale Gesundheitskonferenz (KGK) bereits im November 2008 beschlossen, das Thema „Krankenhauskeime (zunächst MRSA)“ als Schwerpunktthema zu behandeln.
Anfang 2009 wurde hierzu die Facharbeitsgruppe „MRSA im Kreis Wesel“ eingerichtet, in der u. a. Fachleute aller acht Krankenhäuser im Kreis Wesel – in erster Linie Hygieneärzte bzw. –fachkräfte – aktiv beteiligt sind. Ähnlich wie in den Niederlanden müssen sich seitdem in den hiesigen 8 Krankenhäusern mögliche „MRSA-Risikopatienten“ bei einer Aufnahme ins Krankenhaus beispielsweise einem MRSA-Screening unterziehen.
In einem zweiten Schritt wurde das Projekt auf Pflegeheime im Kreis Wesel ausgedehnt, um auch von hier aus der „MRSA-Infektion“ entgegenzuwirken. Dabei wurde alle hygienischen Standards einer Prüfung unterzogen und den fachlichen Erfordernissen angepasst. Die regelmäßig Durchführung von Maßnahmen wird dabei ebenso dokumentiert und geprüft wie die regelmäßigen Mitarbeiterschulungen und der konkrete Umgang mit den Hygienestandards im Bewohnerumfeld.
Das Marienheim hatte sich dieser Herausforderung schon vor Projektbeginn gestellt und konnte nun mit der Verleihung des „Euregio-Qualitätssiegel“ einen seit 2013 andauernden Prozess abschließen und in den Routineablauf einbinden.