Klimaschutzkonzept ist jetzt fertig

Schermbeck Im Rahmen der dritten Ratssitzung wurde am Dienstag das Klimaschutzkonzept der Gemeinde Schermbeck abschließend vorgestellt.

Dr. Ing. Hartmut Pflaum und Boris Dresen vom Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht erläuterten in einem ersten Schritt die Arbeitsweise des Institutes seit der Auftaktveranstaltung am 18. März 2013.

Auf der Basis, dass Schermbeck bis zum Jahre 2030 eine zehnprozentige Reduzierung des Stromverbrauchs und eine zehnprozentige Deckung mit erneuerbaren Energien erreichen möchte, wurden vom Fraunhofer-Institut 41 Maßnahmenvorschläge erarbeitet. und zwar in den fünf Bereichen „Verwaltung“, „Information & Beratung“, „Erneuerbare Energie“, „Effiziente Energieversorgung“ und „Mobilität“. 21 Maßnahmen wurden mit der Prioritätenstufe eins versehen. 14 Maßnahmen fallen in den Bereich der Verwaltung. Die Beschreibung aller Maßnahmen findet man auf der Homepage der Gemeinde Schermbeck, wenn man dort das Stichwort „Klimaschutzkonzept“ in die Suchfunktion eingibt.

Wie soll mit den empfohlenen Maßnahmen umgegangen werden? Diese Frage stand in der abschließenden Diskussionsrunde im Raum. CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Schetter bat die Planer um einen Bericht über die bisherigen Erfahrungen. Es gebe, so Dr. Pflaum, in Deutschland über 1000 Klimaschutzkonzepte. Die Art des Umgangs der Kommunen mit ihren Konzepten reiche vom Legen in eine Schublade bis hin zum engagierten Umsetzen einzelner Maßnahmen.

Offen blieb auch die Frage nach der Einstellung eines Klimaschutzmanagers. Während BFB-Fraktionsvorsitzender Klaus Roth behauptete, die Gemeinde habe die Beschäftigung eines Klimaschutzmanagers bereits beschlossen, widersprach Bürgermeister Mike Rexforth mit dem Hinweis, es seien lediglich vorbeugend finanzielle Mittel in den Haushalt eingestellt worden. Im gemeindlichen Protokoll des Wirtschaftsförderungsausschusses, der am 5. Dezember 2013 tagte, heißt es: „Die Verwaltung wird beauftragt, vorbereitend auf die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes der Gemeinde Schermbeck die Förderung einer Stelle für das Klimaschutzmanagement aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auf der Grundlage der neuen Richtlinien zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative vom 15.10.2013 zu beantragen.“ Am Dienstag blieb offen, ob die Verwaltung die Förderung schon beantragt hat.

47 000 Euro hat die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes gekostet. Einig war man sich in der Gesprächsrunde, dass das Konzept am Ende nichts wert ist, wenn die Maßnahmen nicht umgesetzt werden. Wie es konkret weitergeht, blieb am Dienstag offen. Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.