Gahlen Drei Wochen vor seinem 90. Geburtstag starb am Montag der Gahlener Hans Heckermann. „Wir trauern um einen treuen Heimatvereins-Freund, der sich Zeit seines Lebens um die Belange unseres Dorfes gekümmert hat“, fasst der Heimatvereinsvorsitzende Jürgen Höchst die Leistungen eines Mannes zusammen, der jahrzehntelang das dörfliche Leben in entscheidender Weise mitgeprägt hat.
Die Trauerfeier beginnt am Samstag um 11 Uhr an der Gahlener Trauerhalle. Anschließend erfüllen Mitglieder des Heimatvereins Hans Heckermanns Wunsch, von ihnen auf dem Dorffriedhof in die Heimaterde hinabgelassen zu werden. Anschließend findet die Trauerfeier in der Dorfkirche statt.
Der gebürtige Gahlener wuchs im ehemaligen Haus Gahlen auf. Nach dem Besuch der Gahlener Volksschule absolvierte er zwischen 1939 und 1942 eine Lehre in der heutigen Dorstener Maschinenfabrik. Am l. Oktober 1942 begann Hans Heckermann seinen freiwilligen Dienst bei der achten Minensuch-Flottille im ostfriesischen Leer. 1943 wurde er Matrose auf einem Minensuchboot in Königsberg, war bei Einsätzen vor Englands Küste und in der Biscaya mit von der Partie, bevor er mit einer dreifachen Verwundung 1945 in russische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er erst am l. Mai 1948 ins Lippedorf zurückkehrte.
Nach einer kurzen Wiederbeschäftigung in der Maschinenfabrik begann der Jubilar am l. Januar 1950 seinen Dienst in der Firma Gelsenberg, wo er nach der Meisterprüfung bis 1970 als Ausbilder und anschließend als Meister im Betrieb arbeitete.
Von 1970 bis zum Eintritt in den Ruhestand war Hans Heckermann hauptberuflich als Geschäftsführer der Provinzial-Versicherung tätig. Die Gahlener Geschäftsstelle wurde schon seit 1856 von seinen Vorfahren betreut.
Von 1963 bis zum März 2004 hat Hans Heckermann als Schriftführer oder Kassierer den Heimatverein maßgeblich mitgeprägt. Die Vorbereitung des Nikolauszuges und das Binden des Maikranzes gehörte alljährlich zu seinen besonderen Aufgaben. Bei zahllosen Baumaßnahmen zur Verschönerung des Ortsbildes packte Hans Heckermann beherzt zu. Alle paar Wochen trommelte er die „Rentnerband“ zusammen, um das Kneipp-Tretbecken im Aap zu reinigen.
Von 1983 bis 1993 leitete der Jubilar den CDU-Ortsverband Gahlen. Bis 2000 war er Beisitzer im CDU-Gemeindeverband. 18 Jahre lang war der Jubilar Geschäftsführer des Schützenvereins. Mehrere Jahre lang hat er Dokumente zum Gahlener Kinderschützen-Brauchtum gesammelt. Die Chronik der Soldatenkameradschaft trägt ebenso seine Handschrift wie die Chronik des Schützenvereins. An der Herausgabe des Jubiläumsbuches des Heimatvereins war er im Jahre 2000 maßgeblich beteiligt. Mehrere Aufsätze zur Ortsgeschichte entstammen seiner Feder, „Mein Herz schlägt für den Heimatverein“, bekannte der Jubilar, der bis zum Tode Kulturwart des Vereins war. In seinem Testament hat er dem Verein sogar die Nutzung einer seiner Garagen für die Unterbringung von Vereinsmaterialien verbrieft.
Seit über 35 Jahren hielt sich der Jubilar mit seinen morgendlichen Schwimmrunden bei „Op den Hövel“ fit. Fahrrad fahren und Gartenarbeit sorgten bis zum vergangenen Jahr für die zusätzliche Fitness. Der Zwang zur Benutzung eines Rollstuhls hat Hans Heckermann nicht davon abhalten können, zwei Monate vor seinem Tod Präsenz zu zeigen, als vor der Dorfmühle von „seiner“ Rentnertruppe der Erntekranz hochgezogen wurde. H.Sch.