Schermbeck Im Rahmen der Gründungsversammlung der Bürgerinitiative „Alles-dicht-in-Schermbeck“ blieben zwei Sachfragen offen, die nicht geklärt werden konnten, weil kein Vertreter der Gemeindeverwaltung anwesend war (wir berichten). Die Dorstener Zeitung bat deshalb nachträglich die Verwaltung um eine Klärung.
Erste offene Frage: Ein Gahlener Versammlungsteilnehmer zitierte aus dem Amtsblatt der Bezirkregierung, wonach Wasserschutzgebiete III C nicht wie die Wasserschutzgebiete III A und III B behandelt würden. Das genaue Gegenteil behaupteten die Vertreter der BI. „Das ist Quatsch“, stellte Uwe Gellrich, Sprecher der BI Borken fest und ergänzte, „alle Wasserschutzgebiete werden gleich behandelt. Sie sind also alle betroffen.“ Eine Rückfrage bei der Schermbecker Gemeindeverwaltung ergab keine Klarheit. „Bezogen auf das alte Gesetz des Landes NRW ist die Wasserschutzzone III C mit abzuarbeiten“, stellte Andreas Eißing fest. Eißing ist Fachbereichsleiter für Kanalisation. „Wir als Verwaltung“, so Eißing, „stellen jetzt noch einmal bei der Bezirksregierung die Frage, ob sich mit der neuen Verordnung an diesem Tatbestand etwas ändert.“
Zweite offene Frage: Die BI motivierte die Versammlung, sich gegen eine Satzung zu wehren, die laut Rechtsverordnung vom 9. November erstellt werden soll. Ein Versammlungsteilnehmer behauptete, die Verwaltung arbeite bereits an einer solchen Satzung. Diese Behauptung wies Eißing zurück. Es werde im Moment lediglich daran gearbeitet, Informationen für die Bürger zusammenzustellen, welche bald auf der gemeindlichen Homepage bunter einem Dichtheits-Button veröffentlicht werden sollen.
Die Kritik der BI an dem Fernbleiben der Verwaltung wiesen sowohl Eißing als auch Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter zurück. „Wenn jemand von der Verwaltung kommen soll, dann erwarte ich eine Einladung“, empfahl Eißing und verwies auf mehrere ähnliche Veranstaltungen, zu denen er jeweils eine Einladung erhalten habe und dann auch dort zur Beratung erschienen sei. Ähnlich sah es Bürgermeister Grüter. Den Bürgern versicherte er aber, dass trotz des Fernbleibens alles getan werde, damit den Bürgern „kein bisschen mehr abverlangt wird“, als durch Recht und Gesetz verlangt werde.
Zum Vorwurf der BI an die fehlenden Ratsmitglieder meldete sich gestern CDU-Ratsmitglied Klemens Wilkskamp. Er verwies darauf, dass er gerne gekommen wäre. Gleichzeitig habe aber die Fraktionssitzung der CDU stattgefunden und es habe gegolten, dort drei Sitzungen innerhalb einer Woche vorzubereiten. H.Scheffler