Die Brichter Turmstation erfüllt nun auch eine ökologische Aufgabe
Schermbeck Die Kinder der „Frosch“-Gruppe der KiTa in der Kempkesstege waren am Freitag hellauf begeistert: Sie waren mit ihren Erzieherinnen Käthe Spaltmann und Nadine Nottebohm zur Alten Poststraße gekommen, wo sie mithelfen durften, ein Bienenhotel am ehemaligen Trafo-Haus auszustatten.
Martin Splitt, seit 2014 Besitzer der Turmstation „Alter Postweg“, hatte die Kinder eingeladen. „Das passt zu unseren Bemühungen der letzten Monate, den Kindern alles zu zeigen, was um uns herumkrabbelt“, berichtete Käthe Spaltmann.
Martin Splitt erzählte den Kindern und den sie begleitenden Eltern, warum er das Bienen- und Insektenhotel gebaut hat. Er möchte gerne erreichen, dass sich dort Rote Mauerbienen (Osmia bicornis) und Gehörnte Mauerbienen (Osmia cornuta) ansiedeln. „Wildbienen sind für die Natur sehr wichtig“, erzählte Splitt den Kindern. Sie trügen dazu bei, dass es mehr Obst auf den Bäumen in Privatgärten und Obstplantagen gebe. Wildbienen seien viel bessere Bestäuber als Honigbienen und deshalb ganz wichtige Nützlinge in der Natur, zumal durch die intensivierte Landwirtschaft die Bienen zurückgedrängt würden.
Mit seinem Konzept fand Martin Splitt Unterstützung bei Dieter Kloß, der als RWE-Angehöriger Ideen für das Projekt „RWE vor Ort“ sammelt und weiterreicht. Über ihn wurde das Brichter Bienen-Projekt mit 2000 Euro gesponsert. Beim Bau des äußeren Rahmens aus Massivholzplatten half Markus Welzel. So entstand an der Westseite der Turmstation ein 1,20 mal 1,30 Meter großer rechteckiger Rahmen, der eine Tiefe von 35 Zentimetern aufweist.
Um das Füllen dieses Rahmens mit verschiedenen Nisthilfen ging es am Freitag. Die Kinder halfen beim Einbringen verschiedener Nisthilfen in den Grundkörper. Dazu gehörten Stamm- und Aststücke mit eingebohrten Löchern ebenso wie zusammengespannte Bienenbrettchen und Nisthilfen aus Pappröhren und Stücke von Bambusstäben. Für die Kinder gab es zur Belohnung Getränke und Äpfel.
Um Passanten über die Bedeutung der Wildbienen zu informieren, hat Martin Splitt neben dem Bienenhotel eine Info-Tafel angebracht, auf der anhand von Texten und Fotos erläutert wird, wie durch Wildbienen nachhaltig eine Obstbestäubung gesichert werden kann.
Der Bau des Bienenhotels ist ein weiterer Schritt zur Aufwertung der Trafostation, deren äußeres Erscheinungsbild sich seit dem letzten Jahr sehr gebessert hat. Inzwischen ist der Turm erleuchtet. Der Innenausbau ist erfolgt, ein Außenanstrich wurde vorgenommen und im Sockelbereich wurde eine Befestigung mit Schottersteinen vorgenommen. Und schon hat Martin Splitt eine neue Idee, die in etwa drei Wochen vorgestellt werden soll. H.Sch.